Samstag, 15. März | 13.15

Wohnhochhaus Nordbahnhof


Ein Gebäude als städtebauliche Skulptur: Das Wohnhochhaus von Franz&Sue im Wiener Nordbahnviertel bildet mit seinem markanten Fassadenstrickmuster den Schlussstein in der Entwicklung des neuen Stadtquartiers. Insgesamt sechs Wohntürme entstanden am Areal des ehemaligen Nordbahnhofs. Ein Teil der Bahnhofsbrache bleibt als große, naturbelassene Stadtwildnis – die „freie Mitte” – erhalten. Mit den Hochhäusern an deren Rand wird urban in die Höhe verdichtet.

Das Haus liegt direkt am wilden Park gegenüber dem alten Wasserturm und an dem neuen Straßenbahnkreuz. Mit 21 Geschoßen bietet es seinen Bewohner:innen einen imposanten Ausblick auf Wien. Insgesamt sind hier 200 Wohnungen entstanden.

Die Hochhäuser prägen die Stadt, hier ist die Verantwortung einer identitätsstiftenden Gestaltung besonders groß. Die Wertigkeit der Fassade konnte schon im Wettbewerb überzeugen. Mit einem skulpturalen Zugang, elegant und nicht modisch. Die Obergeschoße ruhen am rechteckigen Sockel. Der Turm darauf knickt und definiert den Übergang von der Stadtwildnis zum Wohnviertel. Bei der Fassade haben sich Franz&Sue von Omas Schalstricken inspirieren lassen: ein elegantes, wildes Muster mit einem unverwechselbaren Charakter.
B.H.W., C.T.

Björn Haunschmid-Wakolbinger, geb. 1983 in Linz/Oberösterreich. Studium an der TU Wien, seit 2013 Projektleiter bei Sue Architekten, seit 2022 Franz&Sue Partner.

Corinna Toell, geb. 1974 Northeim/Deutschland. Studium an der TU Braunschweig, seit 2010 Projektleiterin bei Franz Architekten, seit 2022 Franz&Sue Partnerin.