Freitag, 14. März | 13.40

Spitalsgärten in Baden


Wohnen mit den fünf Elementen

Im Rahmen eines kooperativen Verfahrens wurde ein städtebaulicher Entwurf entwickelt, der das Quartier in fünf „Schollen” aufteilt, die durch einen übergeordneten Grünraum miteinander verbunden werden. Als Reaktion auf das heterogene städtebauliche Umfeld an diesem Ort soll sich das neue Quartier durch Offenheit, Vielfalt und eine starke Identität auszeichnen. Als Akzente sind auf jeder Scholle je zwei Punkthäuser verortet. Dazwischen befinden sich zweigeschoßige Flachbauten mit Maisonettewohnungen. Durch die verschiedenen Gebäudehöhen und die differenzierte Baukörperstellung entsteht eine räumliche Spannung innerhalb des Quartiers.
D.H.

Den fünf Schollen sind die fünf Elemente Wasser, Erde, Feuer, Holz und Metall zugewiesen, die dem jeweiligen Baufeld sichtbar Ausdruck verleihen. Durch die Gestaltung des Freiraums wird einerseits die Individualität der einzelnen Baufelder unterstrichen bzw. werden anderseits dieselben in einen gemeinsamen Kontext gebracht. Öffentliche Durchwegungen, halböffentliche und private Außenbereiche definieren die Begegnungs- und Interaktionsmöglichkeiten. Das Grün bildet sich zudem in einer zweiten horizontalen Ebene ab. In Gemeinsamkeit mit der BOKU Wien wurden begrünte Biodiversitätsdächer entwickelt, die mit ihrer vielfältigen Vegetation Habitat für zahlreiche Tierarten bieten und wesentlich zu einem nachhaltigen Regenwassermanagement beitragen. Ebenso sollen die partiellen Fassadenbegrünungen einen positiven Beitrag zur Klimaresilienz leisten.
Das gesamte Quartier ist oberirdisch autofrei geplant. In Erwartung eines veränderten Mobilitätsverhaltens wurde seitens der Gemeinde das Stellplatzregulativ auf 0,8 gesenkt. Die Forcierung des Fahrradverkehrs soll gemeinsam mit dem am Areal etablierten E-Carsharing zur Reduzierung des Individualverkehrs beitragen.
T.R.

Dieter Henke, geb. 1952 in Kössen/Tirol. Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien – Meisterschule Prof. Dr. Roland Rainer. 1982 Gründung des gemeinsamen Büros mit Marta Schreieck.

Theresia Reiter, geb. 1966 in Vorau/Steiermark. Studium des Bauingenieurwesens an der TU Wien. Studium Mediation und Konfliktmanagement an der FH Burgenland. Vorstand für den Bereich Technik in der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Alpenland, Geschäftsführung bei der Wohnbaugesellschaft „TERRA” GmbH.