Gaislachkoglbahn, Sölden
Die Ötztaler Gletscherbahnen AG vertraute Architekt Obermoser, für die hochwertige Seilbahntechnik eine zweckmäßige und internationalen ästhetischen Ansprüchen genügende Architektur zu kreieren.
Mit dem Neubau der drei Stationen (Tal-, Mittel- und Bergstation) konnten wir einerseits ein weithin sichtbares Zeichen zeitgenössischer Baukultur mit unverwechselbarem Wiedererkennungswert situieren und andererseits eine tadellos funktionierende Anlage entwickeln.
Die mächtigen Konstruktionen wirken durch ihre Charakteristik federleicht. Die entwickelte Transparenz der Gebäude vermittelt ein angenehmes Gefühl der Sicherheit. Eine gelungene Symbiose mit den an starken Seilen durch die Landschaft gleitenden Gondeln. Erzielt wird dieser Eindruck dadurch, dass die Bauten und ihre freitragenden Stahlkonstruktionen mittels einer transparenten Membrane überzogen und bespannt wurden.
Durch das sehr geringe Gewicht der Membrane und dem damit einhergehenden geringeren Stahlverbrauch der Unterkonstruktion wird in allen Belangen den Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Naturschutzes sowie auch des Vogelschutzes Rechnung getragen.
Wenn es dunkel wird, senden die Stationen nächtliche Signale in den Ort und in das Skigebiet. Durch speziell für dieses Projekt entwickelte Licht-Installationen entsteht der Eindruck von Riesen-Skulpturen in Form leuchtender Lampions.
Restaurant Ice Q, Gaislachkogl, Sölden
Das spektakuläre 360°-Panorama am Gipfel des 3054 m hohen Gaislachkogl über drei Länder – Italien (Dolomiten), Deutschland (Zugspitze) und mehrere Gletscherregionen Tirols (Pitztal, Ötztal, Stubaital, Zillertal) – beeinflussten die Entwurfsgedanken für das neue Bergrestaurant.
Eine gläserne Gebäudeskulptur in Form von gestapelten Eisblöcken gewährt atemberaubende Rundumsichten in Gletscher- und Bergkulisse. Weit auskragende Gebäudeteile mit Sonnenterrassen laden zum Verweilen ein.
Über einen Tunnel (Wetterschutz) gelangt man in das Restaurant und betritt ebenerdig den Bar-Restaurant-Bereich mit südseitiger Terrasse. Die darüberliegende Lounge mit vorgelagerter Terrasse kann auch als Seminarraum genutzt werden. Das Dach des ICE Q wird als von außen zugängliche Aussichtsplattform genutzt und ist mittels einer Hängebrücke mit dem Gaislachkogl verbunden.
Aufgrund der exponierten Lage im sensiblen Permafrostbereich wurde die Fundamentierung mit nur 3 Einzelauflagern sehr klein gehalten. Wie bei der bereits bewährten Bergstation wurden auch hier die Fundamente hinterlüftet, um das gefrorene Felskonglomerat zu erhalten. Höhenverstellbare Fußpunkte erlauben eine Nachjustierung.
Im Innenraum dominieren heimische Materialien. Naturstein vom Gletscher, unbehandelte Massivhölzer für Möbel sowie für Wand-, Boden- und Deckenverkleidungen – in der Dimension auf die jeweilige Anwendung abgestimmt –, Lodenstoffe für Vorhänge und Sitzmöbel, Schafwolle für die Teppiche. Der Barbereich wurde in "Black Inox" in symbolischer Anlehnung an offene Feuerstellen und von Rauch geschwärzte Küchen ausgeführt. 100 Sitzplätze im Restaurant sowie 40 Plätze in der Lounge-Bar bieten den Gästen im ICE Q Entspannung auf höchstem Niveau.
J.O.
Johann Obermoser, geb. 1954 in Waidring, Tirol. Studium der Architektur an der Universität Innsbruck. 1978–1983 Mitarbeit bei Sepp Müller. 1983 Gründung der Obermoser arch-omo ZT GmbH.
Realisierte Projekte (Auswahl): Sportzentrum in Wattens, Tirol – Arge Schnizer (2006), Volksschule in Sistrans, Tirol – Arge Eck-Reiter (2006), ILL Integrierte Landesleitstelle Tirol – Feuerwache in Innsbruck – Arge Schlögl & Süß (2007), Seilbahn Gaislachkogl in Sölden, Tirol (2009), Seilbahn Grasjoch-Hochalpila in St. Gallenkirch/Montafon, Vorarlberg (2011), Ice Q Restaurant Gaislachkogl in Sölden, Tirol (2013), Swarowski Kristallwelten Evolution in Wattens, Tirol – Arge Schlögl & Süß (2014), Neubau Wohnanlage Sillinsel in Innsbruck (2014).
Aktuelle Projekte (Auswahl): Sozialwohnbau Südtirolersiedlung Pradl-Ost in Innsbruck, Seilbahn Giggijoch in Sölden, Tirol, KU1 oberer Stadtplatz Kulturquartier in Kufstein, Tirol.
Auszeichnungen (Auswahl): Bauherrenpreis (1985, 2006, 2009), Best Architects 12, 1. Preis, gemeinsam mit Thomas Schnizer (2011), Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen (2006, 2010, 2012), 7. BTV Bauherrenpreis, Auszeichnung (2007, 2013), ISR-Auszeichnung für herausragende Architektur am Berg, 1. Preis (2013).
Weiterführende Links:
www.arch-omo.at