TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Donnerstag, 5. März | Freitag, 6. März 2015.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 7. März 2015.
Pech | Vlay
Gehbauer | Lammerhuber
Kleiser | Wallmann
Lachmayer | Donhauser
Hammertinger | Pucher
Artaker | Luser
Streeruwitz | Weiler
Roitner | Lichtenwagner
Kada | Mehrtens
Ludescher | Lutz
Eberle | Weinhapl
Reihs | Leitner
Kaufmann | Rhomberg
Adams | Huhs | Wickenhauser
Spiehs | Reitter
Essl | Winkler
Remmers | Haller
Heinrich | Poduschka
Pointner | Bartenbach
Geldhof | Zurbuchen-Henz
einszueins architektur
MDW Architecture
Huhs | Wickenhauser
Klaus Leitner
bergmeisterwolf
riccione architekten
Wimmer | Hotz Partner
kadawittfeldarchitektur
Scharfetter_Rier
Köberl & Kröss
Klaus K. Loenhart
Hermann Kaufmann
Berktold Kalb
Gabu Heindl
Johann Obermoser

Programm

Formlogik an Brücken – der Knoten Prater
Der Anspruch an einen Brückenentwurf im öffentlichen Wegenetz ist seit jeher durch die Dreiecksanforderung aus Funktion, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik geprägt, die nur durch eine wechselwirkende Gesamtlösung erzielbar ist. Nur dann ist der behördliche Auftrag einer funktionierenden, nutzerfreundlichen, leistbaren, sozial und baukulturell verträglichen Wegverbindung erfüllt. Dies gelingt in der Regel durch eine entsprechende Formbildung, die die innewohnenden Eigenschaften und Kraftflüsse einer Brücke authentisch nach außen trägt. Es gilt, die ingenieurtechnischen Zusammenhänge als Wesenseigenschaften einer Brücke zu identifizieren und in ästhetische Formen zu gießen, die auch den örtlichen Bedingungen genügen. Die ASFINAG bemüht sich in den letzten Jahren, in interdisziplinären Entwurfsprozessen Brücken mit einer nachvollziehbaren Formlogik zu entwickeln, um den genannten Aspekten Rechnung zu tragen.
Es wird dies anhand des aktuellen Projekts Knoten Prater beispielhaft gezeigt.

Die bestehende Brücke des Knotens Prater war laut Untersuchungen nur noch mit unvertretbarem technischem und wirtschaftlichem Aufwand sanierbar. Daher wurde ein Abbruch und Neubau mit Verbesserungen für die Verkehrsführung (besonders während der Bauphasen 2014–2017) unumgänglich. Die neuen Brücken werden hauptsächlich von den Fahrbahnen der Flughafenautobahn A4 und den dazugehörigen Rampen des Knotens wahrgenommen und wirken von dort aus wie ein Tor zur Stadt. Wegen der Einbindung der Brücken in zwei bestehende Autobahnen sowie der Querung von Donaukanal und U-Bahn war die Ausformung der Brückentragwerke nur in einem sehr engen Korsett möglich.

Als Tragsystem für die Brücken wurde eine Mischung aus Stahlbetonplatten und Spannbetonplattenbalken mit besonderen V-Stützen gewählt. Die Lastabtragung wird durch die Ausformung der Konstruktionsteile direkt sichtbar und durch dynamisch gestaltete Querschnitte noch überhöht. Besonders in den V-Stützen wird die Einleitung von zusätzlichen Querkräften sichtbar. Alle anderen notwendigen Bauteile wie Geländer, Beleuchtung oder Entwässerung ordnen sich der klaren Betonform unter, lediglich die Spritzschutzpaneele an den Fahrbahnquerungen werden mit neongrünen Acrylglastafeln akzentuiert, und ein Effektlicht an der Untersicht der Brücken sorgt für die Ausleuchtung der Leerräume zwischen den Tragbalken.
M.K.
Michael Kleiser, geb. 1967 in Wien. Studium des Bauingenieurwesens an der TU Wien, Werkvertragsassistent an der TU Wien, Forschungsaufenthalte in Aalborg, Dänemark und San Diego, USA. Tragwerksplanung bei Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart 1998–2004, und Pauser/pcd ZT GmbH, Wien 2004–2011. Ganzheitliche Auseinandersetzung mit Tragwerksentwürfen insbesondere im Brückenbau. Seit 2011 Brückenexperte bei der ASFINAG. Lehrbeauftragungen an der TU Wien und der FH Campus Wien, Mitarbeit in zahlreichen Ausschüssen und Gremien.

Dieter Wallmann, geb. 1956 in Salzburg. Architekturstudium an der TU Wien, Diplom 1986. Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros seit 1978, eigene Bauten und Projekte seit 1980, Praxis und Assistenz bei Prof. Schweighofer 1986–1991. Selbstständiger Architekt seit 1991. Arbeitsgemeinschaft mit Claus Radler 1991–2001. Bürogemeinschaft mit Markus Beitl seit 2002. Zahlreiche kleine und mittlere Projekte in Totalbetreuung in allen Bundesländern Österreichs, in der Schweiz, Italien, Deutschland sowie Portugal, im Besonderen auch Ingenieurbauwerke wie Brücken, Tunnel, Kraftwerke oder Aussichtsplattformen.