Für die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte steht aufgrund der Unternehmensphilosophie MENSCHEN.MASSSTÄBE.MEILENSTEINE der Mensch im Mittelpunkt ihres Handelns. Mit dem Neubau des "neunerhauses" Hagenmüllergasse wurden neue Maßstäbe im Bereich des Wohnens für ehemals obdachlose Menschen gesetzt. Die Kooperation mit dem Verein neunerhaus besteht nun schon seit mehreren Jahren, nachdem bereits ein gemeinsames Projekt im 10. Bezirk, in der Kudlichgasse 44, entwickelt wurde.
Bei diesem Projekt entschieden wir uns aus wirtschaftlichen Gründen gegen die Sanierung des Bestandsobjektes und für einen Architekturwettbewerb, aus dem die pool Architektur ZT GmbH als Sieger hervorgegangen ist. Das Projekt ist nicht nur aus architektonischer Sicht ein Meilenstein – es musste auch eine Baurechtskonstruktion gewählt werden, die es der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte ermöglichte, als Bauträger für dieses Projekt zu fungieren.
M.G.
Neubau eines Wohnheims für ehemals Wohnungslose
Die Qualität einer sozialen Gemeinschaft, eines Staates, einer Stadt zeigt sich nicht zuletzt an den Angeboten und Hilfestellungen, die sie jenen Mitgliedern bietet, für die die Herrschaftsnormen der Gesellschaft im Alltag nicht mehr zu bewältigen sind. Jenen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, die den Forderungen der Prekarisierungsgesellschaft nicht gewachsen sind, scheint im höchsten Maße notwendig. Wenn viele ehemals feste Ankerpunkte des Lebens ins Wanken geraten, kommt dem Wohnen eine noch bedeutendere Rolle im Leben der Menschen zu. Mit dem Wohnheim "neunerhaus" in der Hagenmüllergasse wird versucht, ausgehend von einem innovativen Betreuungskonzept eine bauliche Antwort auf diese Herausforderung zu finden. Neben 73 Wohneinheiten, von denen jede für sich einzigartig ist, gibt es dort eine Vielzahl verschiedener, großzügiger Bereiche für Begegnung und Kommunikation sowie Stützpunkte für soziale Betreuung und gesundheitliche Versorgung.
C.L.
Michael Gehbauer, geb. 1962 in Wien. Studium der Biologie, Geschichte, Handelswissenschaften, Volkswirtschaft. 1993 Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit 1993 Tätigkeit in der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, ab 1999 Gesamtprokurist und ab 2004 Geschäftsführer. Seit 2002 Geschäftsführer der Privatstiftung zur Unterstützung und Bildung von ArbeitnehmerInnen. Weitere Funktionen: Geschäftsführer der GME Gasometer Mall Errichtungs- und Betriebs GmbH, der GMB Gasometer Mall Beteiligungs GmbH, Obmann-Stv. der Wohnungsgenossenschaft Jakomini reg. Gen.mbH sowie Prokurist in den Firmen GPA Planungsgesellschaft m.b.H., Kleingasse ProjektentwicklungsgmbH und MPR – Mühlweg Projekt Realisierung GmbH.
Realisierte Projekte der WBV (Auswahl): Gasometer B in Wien (2001), Wohn- und Bürohaus in der Schlachthausgasse in Wien (2005), Wohnturm mit Aussicht in der Kundratstraße in Wien (2007), Sanierung Kauerhof in Wien (2007), Passivhaus in der Pernerstorfergasse in Wien (2011), Wohnhausanlage "Karree Breitensee" in der Hütteldorfer Straße in Wien (2014).
Auszeichnungen der WBV (Auswahl): Stadterneuerungspreis der Landesinnung Baugewerbe in Wien (1990, 1993, 1999, 2009), Preis für "Traumsanierung" des Umweltministeriums (1998), Österreichischer Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (1998).
Christoph Lammerhuber, geb. 1966 in Linz. Architekturstudium an der TU Wien. Lehraufträge an der TU Wien, Institut für Städtebau. 1998 Gründung der pool Architektur ZT GmbH in Wien mit Axel Linemayr, Evelyn Rudnicki und Florian Wallnöfer.
Realisierte Projekte (Auswahl): Schlosserhalle mit Bar in Trumau, Niederösterreich (2000), Einfamilienhaus in Speising in Wien (2000), 3 Wohngebäude im Kabelwerk in Wien (2007), Wohnhaus Oberdorfstraße in Wien (2007), Wohnhaus Kaiserstraße in Wien (2007), Wohnbau Gerasdorfer Straße in Wien (2014), Wohn- und Bürohaus Hernalser in Wien (2014), Wohnheim "neunerhaus" in Wien (2014).
Auszeichnungen (Auswahl): Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (2000), Architekturpreis des Landes Burgenland (2002), Förderungspreis der Stadt Wien (2003), Otto Wagner Städtebaupreis, mit der Architektengruppe Kabelwerk (2004).