TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Donnerstag, 9. März | Freitag, 10. März 2017.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 11. März 2017.
Pech | Neuwirth
Förster | Hofstetter
Franzmair | Lainer
Hahn | Neuwirth
Tillner | Schuster
Gehbauer | Kropf
Kugler | Krebs
Vollgruber | Igler | Vlay | Freimüller-Söllinger
Wurm | Lammerhuber
Gehbauer | Moosmann
Roitner | Blaich
Gregoric | Weinhapl
Artaker | Oberascher
Obrist | Bernabé
Klaura | Zieser
Steurer | Kessler
Vanek | Lederer
Schedl | Hertl
Traupmann | Mezler-Andelberg
Kalkhoven | Møller
Opdal | Viardot
Werner Burtscher
Pentaplan
PPAG architects
AllesWirdGut
Edelaar Mosayebi Inderbitzin
Schrattenecker
LAN Architecture
Agence Ter
LAAC
Schneider & Lengauer
[applied] Foreign Affairs
Feyferlik | Fritzer
Erich Steinmayr
Marte.Marte Architekten
Foster + Partners

Programm

Speich Areal | MIN MAX Glattpark, Schweiz
Bereits in den Verben entwerfen oder projektieren ist eine Bewegung nach vorne und damit ein zukünftiger spekulativer Gehalt eingeschrieben. Der Entwurf oder das Projekt – als ein mentaler Wurf von innen nach außen – bedeutet, Hypothesen aufzustellen und diese von der ersten Skizze bis zum fertigen Bau auf Robustheit und Qualität zu testen.

Als Architekten sind wir – etwas pathetisch formuliert – Gestalter zukünftiger Lebenswelten. Architektur ist dabei nicht einfach die Antwort auf unterschiedliche Problemfelder, Bedürfnisse und Möglichkeiten, sondern auch an ein Kunstwollen gebunden. Umberto Eco unterstreicht diese Besonderheit der Architektur, wenn er schreibt: "Die Architektur basiert zwar auf den Prämissen der Gesellschaft, unterzieht diese aber auch einer Kritik, und jedes echte architektonische Werk bringt etwas Neues." (Umberto Eco, La struttura assente. Introduzione alla ricerca semiologica. Mailand, Bompiani, 1968).

Die Fragen nach dem Zukünftigen und dem Neuen sind demnach nicht deckungsgleich. Das Zukünftige erzeugt der Modernisierungsdruck, das, was von außen an die Aufgabe und damit an den Entwerfer herangetragen wird. Das Neue ist die architektonische Antwort auf diesen Druck, die nicht bloß die gestellte Aufgabe löst, sondern vielmehr einen künstlerischen und kulturellen Mehrwert erzeugt. Vereinfachend kann man sagen: Dem Zukünftigen begegnen wir und das Neue schaffen wir.

Drei Fragen zum gegenwärtigen Wohnungsbau gliedern meinen Vortrag: Wie wohnen wir? Wie werden wir wohnen? Wie wollen wir wohnen? Mit der ersten Frage wird der Versuch einer schlaglichtartigen Bestandsaufnahme unternommen. Die zweite Frage beleuchtet Tendenzen und Vermutungen zur gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung. Die dritte untersucht, wie unter den beschriebenen Bedingungen Wohnungsbau entworfen und entwickelt werden kann. Als Beispiele dienen unsere Projekte Speich Areal und MIN MAX Glattpark.
E.M.
Elli Mosayebi, geb. 1977 in Teheran. Sie hat an der ETH Zürich Architektur studiert und zu Luigi Caccia Dominioni promoviert. Die enge Verbindung von Praxis, Forschung und Lehre prägt ihren Lebenslauf als Architektin und Professorin. Die Arbeit des 2004 gegründeten Architekturbüros Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten zeichnet sich durch Entwürfe mit hoher Kohärenz zwischen Städtebau, architektonischem Ausdruck und Grundriss aus. Der Wohnungsbau nimmt mit zahlreichen gewonnenen Wettbewerben einen besonderen Stellenwert ein. Als Professorin für Entwerfen und Wohnungsbau der TU Darmstadt untersucht sie den europäischen Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Ziel ist es, beispielhafte Wohnbauten in ausgewählten Städten bauhistorisch zu erschließen sowie auf ihre Entstehungsbedingungen und Wohnformen hin zu befragen.