BUSarchitektur in Zusammenarbeit mit BOA – büro für offensive aleatorik & LandschaftsArchitektur
Heutzutage Architektur zu machen ist ein nomisches Spiel. Die Spielregeln sind paradox, die Spieler wechseln andauernd ihre Meinung, und jeder Prozess entwickelt sich selbstreferentiell. Die demokratischen Grundrechte eines Hauses sind das Recht auf Licht, das Recht auf Ausblick und das Recht auf Wasser. Demzufolge ist die Rolle des zeitgenössischen Architekten in einer neuen Stabilisierung zwischen Ökologie und Urbanismus zu finden. Unsere Aufgabe als Denker und Macher ist, wieder eine aktive Rolle in der Optimierung der Umweltqualität zu erlangen, wissend um die Komplexität dieses Prozesses und suchend nach dauerhaften Veränderungen.
BUSarchitektur arbeitet seit der Gründung 1986 an Themen unserer zeitgenössischen Gesellschaft. Seit der Gründung im Jahr 2003 entwickelt BOA – büro für offensive aleatorik kulturelle Interaktionen. Beide Firmen entfalten anhand ihrer Vorschläge realistische Utopien, die uns beim Schätzen und Neuninterpretieren des kulturellen Erbes auf eine bewusste und engagierte Weise begleiten.
Der neue Campus WU ist ein im akademischen Rahmen der Wirtschaftsuniversität in Wien im Jahr 2005 eingeleiteter Prozess mit einem Budget von 500 Millionen Euro, der mit der Übergabe des fertigen Baus 2013 beendet wurde. Es handelt sich um die größte Wirtschaftsuniversität der Europäischen Union, mit einer Bevölkerung von 25.000 Studenten, Professoren und Verwaltungsangestellten, die in ein Stadtviertel mit 100.000 Einwohnern umgesiedelt wird. Dort werden die zukünftigen Generationen der Wirtschaftsexperten ausgebildet, vielleicht mit bewährten Methoden. Es ist ein strategisches Beispiel des "Star Systems" mit dem Ziel, die notwendige Finanzierung seitens des Nutzers mittels der Vergabe der Gebäude über Architekturwettbewerbe an Zaha Hadid Architects, Hamburg; CRABstudio, London; Carme Pinós, Barcelona; NO.mad, Madrid; Hitoshi Abe, Sendai zu vergeben, zusammengefasst im preisgekrönten Masterplan von BUSarchitektur, Wien.
Die intellektuelle Neugierde als Weg, um Anwendungen der Spieltheorie in der Architektur zu entdecken, die nicht so eindeutig sind, ist unsere Art, eine aktive Rolle in der alltäglichen Produktion zu übernehmen. Das Spiel ist ein Gesellschaftsspiel, da es zur Sozialisierung des Einzelnen in einer virtuellen Gesellschaft führt und demzufolge auch der Entwicklung einer realen Gesellschaft beisteht. Denn die einzige Art, auf die der Campus eine Zukunft hat, ergibt sich durch die Aktivierung des urbanen Potenzials des Lebensraums der Bildungslandschaft.
Laura P. Spinadel
BUSarchitektur wurde 1986 in Buenos Aires von Claudio J. Blazica (1956–2002) und Laura P. Spinadel gegründet. In Wien wird das Architekturbüro gemeinsam mit Jean Pierre Bolivar und Bernd Pflüger seit 2003 geführt. Mit dem Masterplan für den Bezirk Mataderos in Buenos Aires gewann BUSarchitektur 1988 den Preis für experimentelle Tendenzen in der Architektur in Österreich. Die als Forschungsarbeit initiierte "Compact City" in Wien wurde mit dem Otto Wagner Städtebaupreis ausgezeichnet. BUSarchitektur realisierte die Masterpläne für "STAR 22 – Ein Zentrum für Alle", die Nachverdichtung des Kurparkes Oberlaa Neu, das Forum Schönbrunn in Wien , "Hoffmann geht spazieren" in Purkersdorf sowie den Campus für die Uni Med in Graz. Die Zusammenarbeit mit BOA – büro für offensive aleatorik, von Laura P. Spinadel und Hubert Marz gegründet, ermöglichte alternative Wege der Kommunikation und Mediation von Räumen und Urbanität.
BUSarchitektur gewann 2008 den Masterplan- und Generalplanerwettbewerb für den Campus WU und realisierte das Hörsaalzentrum, den Freiraum und die Garage sowie die gesamte Dokumentation des Projektes und die Kommunikation mit BOA.
7 Rollen am Campus WU: Masterplaner, Generalplaner, Architekten Teaching Center, Gestalter Freiraum, Planer Garage, Dokumentatoren, Kommunikatoren des Campus WU.