BIM ist eine integrale Planungsmethode für nachhaltiges und Lebenszyklus-orientiertes Bauen. Das Datenbank-basierende kohärente 3D-CAD-Modell wird vom Vorentwurf an mit allen baurelevanten Daten gespeist. Errichtung, Betrieb, Wartung, Umbau und Sanierung greifen auf diese Daten zurück. Fehlervermeidung und Steigerung der Produktivität bei der Planung, schnelleres und konfliktfreies Bauen sowie direktes Aufsetzen mit Facility-Management-Lösungen sind die wichtigen Vorteile.
C.A.
Dass digitales Planen mehr sein musste als dreidimensionales Entwickeln und zweidimensionales Zeichnen, war schon längere Zeit klar. Nach der Erstplatzierung beim Wettbewerb zur neuen ÖAMTC-Zentrale in Wien 3, einem sowohl räumlich als auch logistisch äußerst komplexen Projekt, entschieden wir uns mit viel "Bauchweh" und unter hohem Zeitdruck, von heute auf morgen von unserer gut eingespielten in eine neue Kultur der Planung umzusteigen. Die ersten Ergebnisse waren jedoch, trotz vieler Probleme, die auch nicht verschwiegen werden dürfen, so vielversprechend, dass nie Zweifel aufkamen, dass wir den richtigen Weg beschritten hatten. Allein schon der Wegfall des Zeichnens von Schnitten und Fassaden – und vor allem des Nachführens derselben – zeigt das Potenzial an Gewinn von Zeit und Planungssicherheit im Architekturbüro. Jederzeit mögliches Auslesen von Daten und Massen sowie die viel unmittelbarere Kommunikation mit den Fachplanungspartnern sind weitere Teile des Spektrums an Vorteilen, das wir gerade erst voll auszunützen beginnen.
C.P.
Für die Erarbeitung der Tragstruktur eines Gebäudes mit derart komplexer Geometrie ist es enorm wichtig, bereits in frühen Projektphasen mit einer dreidimensionalen Planung zu arbeiten. Das Revit-Modell ist somit nicht nur Plandarstellungs-, sondern auch Planungsinstrument. Die eigentliche statische Berechnung des Gebäudes erfolgte mit einer eigenen Statiksoftware, die jedoch mittels Datentransfer von Revit zügig erstellt werden konnte.
W.-D.D.
Christian M. Artaker, geb. 1946 in Wien. Physikstudium an der TU Wien. Seit über 40 Jahren CEO Artaker CAD Systems, seit 30 Jahren Vertrieb von Autodesk (AutoCAD) CAD-Lösungen inkl. related Services im Bereich Anlagen- und Maschinenbau sowie Architektur und Bauwesen. Seit 10 Jahren Schwerpunkt BIM – Building Information Modeling, seit 2 Jahren Mitarbeit bei der IG Lebenszyklus Hochbau.
Wolf-Dietrich Denk, geb. 1973 in Steyr. Studium Bauingenieurwesen an der technischen Universität Wien. Prokurist und Leiter der Abteilung Hochbau Tragwerksplanung bei FCP Fritsch Chiari & Partner ZT GmbH.
BIM wird seit nun fast 2 Jahren eingesetzt, und es wurden bereits mehrere Projekte damit umgesetzt.
Christoph Pichler, geb. 1964 in Wien. Studium der Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien sowie an der Harvard University, USA. Seit 1992 Universitätsassistent, ab 1996 (mit Unterbrechungen) Lehrbeauftragter an den Technischen Universitäten in Wien und Graz.
Johann Traupmann, geb. 1958 in Güssing. Studium der Theologie in Wien sowie der Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seit 1992 Lehrbeauftragter, seit 2002 Assistenzprofessor an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Studio Zaha Hadid).
Gründung des Wiener Architekturbüros Pichler & Traupmann 1992 durch Christoph Pichler und Johann Traupmann. Realisierung vielfältiger Bauaufgaben in den Bereichen Büro- und Industriebau sowie im Bildungsbereich, Arbeiten im Wohnbau von Villen über Einfamilienhäuser bis zum sozialen Wohnbau.
Realisierte Projekte (Auswahl): Weingut Schützenhof in Deutsch-Schützen, Burgenland (2004), Esterházy-Büros in Eisenstadt (2005), Geschäfts- und Bürogebäude "Neue Mitte" in Hagenberg, Oberösterreich (2007), Volksbildungswerk Eisenstadt (2007), Freischwimmbad Eybesfeld in Jöss, Steiermark (2009), Wohnsiedlung Heustadelgasse in Wien (2009), Raiffeisen Finanz Center in Eisenstadt (2010), Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt (2012).
Aktuelle Projekte (Auswahl): ÖAMTC-Zentrale in Wien 3, Medienzentrum der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, Pavoreal – Überbauung Pfauengartenareal in Graz.
Auszeichnungen (Auswahl): Architekturpreis der Österreichischen Zementindustrie (1997), Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (1998), Architekturpreis des Landes Burgenland (2006), best architects 10 – Wohnungsbau, Auszeichnung (2009), Shortlist Contract World Award (2010).
