Bauen für Unternehmen stellt besondere Anforderungen an die Architektur. Das Verständnis um die inneren und äußeren Leistungs-Ströme von Maschine und Mensch vorausgesetzt, kann Architektur die funktionalen Abläufe fokussieren und stärken, die Repräsentation auf den Punkt bringen und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens sogar positiv beeinflussen. Einfachheit, Angemessenheit der Mittel und engagierte Ästhetik kennzeichnen dann wahrscheinlich auch das äußere und innere Erscheinungsbild.
Am Beispiel der Firma Eurowheel kann dieser Ansatz in struktureller Hinsicht, aber auch auf der Ebene der Fassade gezeigt werden. Gemeinsam mit der Firma Peneder Fast Forward als Generalunternehmer wurde schon im Stadium der Vorentwurfsphase, die letztlich die Grundlage für den Auftrag auch aus bauwirtschaftlicher Sicht darstellte, die Idee der Lamellen-Fassade konstruktiv und technisch entwickelt. Die Abwägungen aus der Angemessenheit im Dialog mit den Forderungen der Ästhetik führten hier zur Verwendung der präzise und hochqualitativ hergestellten Profile der Firma Kalzip. Es bedurfte in weiterer Folge einer engagierten vertiefenden Planung, einem fach- und firmenübergreifenden Erfahrungsaustausch und großer handwerklicher Kompetenz, damit der Gebäudekomplex und die Lamellen-Fassade entsprechend den wirtschaftlichen, funktionalen, ästhetischen und nicht zuletzt normativen Vorgaben planmäßig und lagerichtig in Betrieb gehen konnte.
M.S.
Michael Schröckenfuchs, geb. 1975 in Linz. Studium der Architektur an der TU Graz. 2006 Gründung von kienesberger schröckenfuchs architektur (mit Marco Kienesberger), seit 2007 Vorstandsmitglied im afo architekturforum oberösterreich.
Stefan Holz, geb. 1973 in Dorsten. Studium Bauingenieurwesen an der Universität Kaiserslautern und Stuttgart. Berufliche Tätigkeit in der klassischen Tragwerksplanung und im Bereich Pfosten-Riegel-Fassaden. Seit 2004 bei der Kalzip GmbH, Arbeitsfeld Produktmanagement, Anwendungsberatung und technischer Vertrieb, seit 2011 Leiter des "Büros Süd-Ost".