Freitag, 23. Februar | 11:40

Seestadt Aspern, Baufeld H4 – Nutzungsmixturen


Die Aufgabenstellung im Wettbewerb umfasste einen Nutzungsmix von Wohnen und Parken, der per se schon in seiner funktionalen Ausformulierung eine architektonische Differenzierung verlangt, aber auch eine besonders sensible Herangehensweise bei der Einbettung eines offenen Parkdecks in ein hochwertiges Wohnumfeld. Eine phasenweise Entwicklung des Bauplatzes, gekoppelt mit der Möglichkeit, die zukünftigen Nutzungen je nach Bedarf zugunsten von Wohnen oder Parken während der Entwicklungsphase flexibel zu gestalten, bildete einen weiteren Anspruch an das Konzept.
Mit diesen Parametern ein angemessenes städtebauliches und architektonisches Konzept zu entwickeln stellte die spannende Herausforderung dieses Wettbewerbs dar und prägte die Entwurfsentscheidungen maßgeblich. Die darauffolgende Realisierungsphase stellte ein eigenes Kapitel dar …
C.KL.

Von Seiten der Gesiba war geplant, die Wohnbauten selbst zu realisieren und die Hochgarage an einen gewerblichen Garagenbetreiber weiterzuveräußern. Dieser hat auch den ersten Planungsprozess begleitet, ist jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten, welche durch die Coronapandemie ausgelöst wurden, kurzfristig ausgestiegen. Um den Bauplatz möglichst zeitnah einer Gesamtfertigstellung zuführen zu können, hat sich die GESIBA entschlossen, diese nun selbst zu realisieren.
Die Ausführungsphase ist in eine dynamische Entwicklung der Baukosten gefallen und erforderte nach dem Ausschreibungsprozess eine umfassende Umplanungsphase, die zu intensiven Diskussionen mit dem planenden Architektenteam führte. Schlussendlich gelang es den Planern, in Zusammenarbeit mit der GESIBA ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, welches sowohl den architektonischen Ansprüchen als auch dem engen Kostenkorsett entsprach.
Die nunmehr errichtete Hochgarage stellt aus unserer Sicht einen architektonischen Höhepunkt in Bezug auf gestalterische Qualitäten von Hochgaragen dar.
R.S.

Robert Strehn, geb. 1966 in Wien. Absolvent der HTBL und VA in Wien. Seit 1989 bei der GESIBA tätig, Leiter der Planungsabteilung (Prokurist).

Claudia König-Larch, geboren in Lustenau, Vorarlberg. Architekturstudium an der TU Wien. 2006 Gründung des Büros königlarch architekten gemeinsam mit Werner Larch. 2021 Gründung des Büros pks architektur gemeinsam mit Stefan Pichlbauer und Georg Stemmer. Seit 2018 Mitglied des Grundstücksbeirats wohnfonds_wien und seit 2021 Mitglied des Qualitätsbeirats.