Leben, Arbeiten, Einkaufen und Entspannen auf der größten denkmalgeschützten Industrieanlage in Flandern ist eine der Zielsetzungen des Projektes "be-MINE Boulevard" in Flandern, Belgien. Ausgangspunkt war die Sanierung einer 32 Hektar großen Bergwerksbrache im belgischen Beringen.
Der Masterplan für die Sanierung der 1989 geschlossenen Mine sieht eine ausgewogene Vernetzung von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen vor. Circa 500 Arbeitsplätze sollen dabei entstehen. Bei der Gestaltung und Umsetzung wird auf die konzeptionelle Einbindung des großen Abbauberges und von denkmalgeschützten Gebäuden geachtet. Der Abbauberg wird zum Naherholungsgebiet ausgebaut, zumal er für Sporttreibende, Besucher und Bewohner des Areals einen grandiosen Ausblick auf das Zechengelände der "be-MINE Boulevard" ermöglicht.
Eine zentrale Rolle bei der Neubebauung übernimmt dabei der zentrale Platz mit 700 Stellplätzen und dem angrenzenden Einkaufszentrum. Für einen nahtlosen Übergang zwischen den historischen Gebäuden, dem zentralen Park und dem Abbauberg sorgt die 15.000 m² große Gründachfläche des Retail Parks.
Der belgische Architekt Frederik Vaes setzt mit der Materialwahl von Glas und Holz für sein Bauwerk feine Akzente, um zur Stahl- und Backstein-"Stimmung" der umliegenden Minenbauwerke eine emotionale Differenzierung zu schaffen. Bei seiner Dachkonstruktion setzt er dabei ganz auf die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der Kielsteg-Bauelemente, die auch kurze Bauzeiten garantieren. Diese Bauelemente ermöglichten dem Architekten, den Vordachbereich und die weitläufige Erschließungszone vor den Shops stützenfrei zu halten. Mit 7,4 m Feldspannweite und 4,9 m Vordachauskragung bei einer Bauhöhe von 38 cm ist die Konstruktion enorm schlank. Gemeinsam mit der markant streifigen Oberfläche der Kielsteg-Elemente prägt sie die Stimmung des zentralen Platzes.
F.V.
Thomas Puster, geb. 1985 in Leoben, Steiermark. Bachelorstudium der Holz- und Naturfasertechnologie und Masterstudium Holztechnologie und Management an der Universität für Bodenkultur Wien. 2008–2011 Betreuung beim Verband der Holztechnologen Österreichs. 2005–2006 Mitarbeit bei der WLV in der Sektion Liezen. 2012–2014 Mitarbeit bei der DOKA Holzverarbeitung. Seit 2014 bei der ZMP GmbH.
Frederik Vaes, geb. 1974 in Hasselt, Belgien. 1989–1999 Mitarbeit im Bureau Hoen in Maastricht als Juniorarchitect. 1999–2005 Mitarbeit bei Quinze & Milan in Brüssel. 2007–2011 Partner im Studio Arne Quinze in Brüssel. Seit 2010 Geschäftsinhaber des 'UAU'collectivs in Hasselt, Belgien. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen in den Bereichen Architektur, Masterplanung und Raumgestaltung.