Digitalisierung, "New Work Order", Industrie 4.0, Arbeiten 4.0 … Nichts verändert unsere Lebens- und Arbeitswelt schneller und gravierender als die per Internet und "Smart Devices" agierende Wissensgesellschaft. Gleichzeitig ist mittlerweile selbst in den Massenmedien angekommen, dass viele gravierende Zivilisationskrankheiten aus der zunehmenden Divergenz von technologischen Möglichkeiten und biologischen Notwendigkeiten entstehen. Der deutsche Büromöbelhersteller Wilkhahn hat deshalb Produktkonzepte entwickelt, die neue Arbeitsformen ("Agile and Smart Working") mit psychologisch und physiologisch notwendigen Konstanten verbinden (Identität, Bewegung im Raum). Vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungen zur Gesundheitsförderung sind auch grundsätzliche Strategien des Bauens wie Sicherheits- und Komfortplanung, Barrierefreiheit und Inklusion neu zu diskutieren.
Adolf Krischanitz stellt, ausgehend vom Sitzmöbel, die Frage nach den Aspekten der widerständigen Form gegen die Eindimensionalität einer "idealen Form". Anhand eigener Entwürfe zu Bürobauten (u.a. dem Headquarter für die Zurich Insurance Company Ltd. in Zürich) wird versucht, den Begriffen des Dynamic Working und der Barrierefreiheit mit den zugehörigen Überlegungen betreffend Architektur und Städtebau nachzugehen.
B.R. | A.K.
Burkhard Remmers, geb. 1960 in Augsburg. Studium der Germanistik und Geschichte. 1988 Quereinstieg in die Büromöbelindustrie, seit 1995 bei Wilkhahn, einem vielfach ausgezeichneten Büromöbelhersteller (u.a. Deutscher Umweltpreis, Designpreis Deutschland, Bundespreis Ecodesign). Mit internationalen Vorträgen, Büchern und Fachbeiträgen liegt der Arbeitsschwerpunkt auf zukunftsfähigen Einrichtungs-, Organisations- und Raumkonzepten.
Adolf Krischanitz, geb. 1946 in Schwarzach, Salzburg. Studium an der TU Wien, seit 1979 freischaffender Architekt in Wien. 1991–1995 Präsident der Wiener Secession, 1992–2011 Professor für Entwerfen und Stadterneuerung an der Universität der Künste Berlin.
Realisierte Projekte (Auswahl): Laborgebäude Novartis Campus in Basel, Schweiz (2008), Temporäre Kunsthalle in Berlin (2008), Umbau und Erweiterung 20er|21er Haus in Wien (2011), "Superblock" am Sulzerareal in Winterthur, Schweiz (2015).
Aktuelle Projekte: Quai Zurich, Headquarter für die Zurich Insurance Company Ltd, Schweiz, Umbau und Erweiterung der Kunstuniversität Linz.