TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Donnerstag, 3. März | Freitag, 4. März 2016.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 5. März 2016.
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Programm

PopUp dorms Seestadt Aspern
Im März 2014 wurde von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) als Bauträger und den Studentenheimträgern ÖAD-Wohnraumverwaltung und Home for Students ein Wettbewerb für ein Studentenheim auf Zeit ausgelobt.

Angesprochen wurden Arbeitsgemeinschaften von ArchitektInnen und produzierenden Unternehmen mit dem Ziel, temporäre mobile studentische Wohnformen zu entwickeln. Dabei gab es Vorgaben hinsichtlich der Kosten, die 35.000 € pro Heimplatz für die Herstellung, Innenausstattung und die einmalige Umstellung nicht überschreiten durften. Weiters wurde Passivhausstandard verlangt.

Für die Umsetzung wurde ein Grundstück in der Seestadt Aspern, das für insgesamt 80 Heimeinheiten Platz bietet, zur Verfügung gestellt und kostengünstig angemietet. Seit Herbst 2015 sind nun die ersten 40 Einheiten fertiggestellt und bezogen.

F2 Architekten entwickelte gemeinsam mit der Firma Obermayr Holzkonstruktionen das nun realisierte erste Projekt. 10 vorgefertigte Raumzellen mit 75 m² Nutzfläche bilden jeweils als Wohngruppe die 40 Zimmer des Studentenheims. Diese Raumzellen wurden auf zwei Stockwerken rund um einen 250 m² großen, überdachten, als Gemeinschaftsraum genutzten Innenhof gestapelt und werden über diesen erschlossen. Jede Wohneinheit besteht aus 4 Zimmern, 2 Bädern und einem kleinen Aufenthaltsraum mit einer Miniküche.

Neben der hohen architektonischen und bautechnischen Qualität weist auch das kompakte Energie- und Haustechnikkonzept viele Innovationen auf. Jede der zehn Wohngruppen ist für sich völlig autark konzipiert sowie funktionstüchtig und kann fünf Mal binnen 30 Jahren auf unterschiedliche Grundstücke umgestellt werden.

Die Passivhausboxen wurden in einer witterungsgeschützten Fertigungshalle binnen zwei Monaten komplett vorgefertigt. Mit Sondertransporten wurden die fertigen Boxen in den Nachtstunden vom oberösterreichischen Schwanenstadt nach Wien transportiert und innerhalb einer Woche montiert. Kurze Zeit später konnten die Bewohnerinnen und Bewohner das Haus beziehen.

Der WBV-GPA ging es mit der Realisierung dieses Wettbewerbes aber nicht nur um die temporäre Nutzung von Liegenschaften, sondern auch darum, zu zeigen, dass ein derartiges Projekt auch kostengünstig realisiert werden kann. Mit 350 Euro Heimentgelt liegen die Mietkosten unter den Konditionen, die heute im Neubau üblich sind. Dieses Projekt gewann mit dem Green und Blue Building Award 2015 bereits in kürzester Zeit einen Preis für Nachhaltigkeit.
M.G. | M.F.
Michael Gehbauer, geb. 1962 in Wien. Studium der Biologie, Geschichte, Handelswissenschaften, Volkswirtschaft. 1993 Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit 1993 Tätigkeit in der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, ab 1999 Gesamtprokurist und ab 2004 Geschäftsführer. Seit 2002 Geschäftsführer der Privatstiftung zur Unterstützung und Bildung von ArbeitnehmerInnen. Weitere Funktionen: Geschäftsführer der GME Gasometer Mall Errichtungs- und Betriebs GmbH, der GMB Gasometer Mall Beteiligungs GmbH, Obmann-Stv. der Wohnungsgenossenschaft Jakomini reg. Gen.mbH sowie Prokurist in den Firmen GPA Planungsgesellschaft m.b.H., Kleingasse Projektentwicklungs GmbH und MPR – Mühlweg Projekt Realisierung GmbH.

Realisierte Projekte der WBV (Auswahl): Gasometer B in Wien (2001), Wohn- und Bürohaus in der Schlachthausgasse in Wien (2005), Wohnturm mit Aussicht in der Kundratstraße in Wien (2007), Sanierung Kauerhof in Wien (2008), Passivhaus in der Pernerstorfergasse in Wien (2011), Wohnhausanlage Karree Breitensee in der Hütteldorfer Straße in Wien (2014), Studierendenwohnheim GreenHouse - Seestadt Aspern (2015).

Auszeichnungen der WBV (Auswahl): Stadterneuerungspreis der Landesinnung Baugewerbe in Wien (1990, 1993, 1999, 2009), Preis für "Traumsanierung" des Umweltministeriums (1998), Österreichischer Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (1998), Green & Blue Building Award (2015).

Markus Fischer, geb. 1973 in Linz, Oberösterreich. Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 2003 Gründung von F2 Architekten.

Realisierte Projekte (Auswahl): Fertigungshalle Obermayr in Schwanenstadt (2006), Amtsgebäude in Timelkam (2008), Bürohaus Österreichische Bundesforste in Ebensee (2008), Amtsgebäude in Redlham (2009), Zentrum 2010 in Grieskirchen (2010), Bürogebäude und Produktionshalle Global Hydro Energy in Niederranna (2012), Modehaus Stöcker in Eferding (2013), Alten- und Pflegeheim in Timelkam (2014), Raiffeisenbank in Schwanenstadt (2014), Volksschule in Nußbach (2015), Neue Mittelschule in Altmünster (2015), alle in Oberösterreich, mobiles Studentenheim in Wien-Aspern (2016).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Neue Mittelschule und Landesmusikschule in Schwanenstadt, Bürogebäude Fa. Hawle in Vöcklabruck, Firmengebäude Fliesen Huemer in Tumeltsham, geförderte Wohnbauten in Nußbach, Peuerbach, Mattighofen, Schwanenstadt etc., Bürogebäude Österreichische Bundesforste in Molln, Bezirksstelle Rotes Kreuz in Kirchdorf, Musikschule Buchkirchen, Bergrettung und Musikheim in Traunkirchen, alle in Oberösterreich.

Auszeichnungen (Auswahl): Bauherrenpreis (2006), Oberösterreichischer Holzbaupreis (2007), Oberösterreichischer Holzbaupreis, Sonderpreis (2007), Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit (2010), Holzbaupreis (2014), Green & Blue Building Award (2015).