Freitag, 5. März | 13:45

Areal Körner Kaserne – Wohnen am Park


Das Projekt geht auf ein von der SIVBEG (Strategische Immobilienverwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft des Bundesministeriums für Verteidigung) ausgelobtes Bieterverfahren über einen Teil des Areals der „General Theodor Körner Kaserne” zurück, das von einem privaten Immobilienentwickler aus Oberösterreich gewonnen wurde. Ein von ihm in Auftrag gegebenes städtebauliches Verfahren kürte das Projekt von driendl*architects zum Sieger und wurde zur Basis für die Flächenwidmung. Der in diesem Zusammenhang stehende städtebauliche Vertrag sah unter anderem vor, dass rund zwei Drittel der zu errichtenden ca. 1000 Wohneinheiten gefördert und der bestehende Grünraum als nunmehr auch für die Öffentlichkeit zugänglicher Park errichtet werden müssen. Die WBV-GPA ist für die Errichtung von 2 Bauteilen mit insgesamt 224 geförderten Mietwohnungen verantwortlich. Vorgestellt wird das Projekt Rosalie, geplant von Gangoly und Kristiner Architekten ZT GmbH mit 116 geförderten Mietwohnungen, davon 39 Smart-Wohnungen, der Wohngruppe Vorstadthaus Breitensee und einem Geschäftslokal.
M.G.

Das Wohnhaus an der Leyserstraße im Areal Körner Kaserne ist ein wunderbares Beispiel, um die Frage nach dem Bild in der Stadt zu diskutieren, welches ein zeitgemäßer Wohnbau vermitteln muss. Die Voraussetzungen sind besonders. Hervorgegangen aus einem städtebaulichen Verfahren wurden die einzelnen Baufelder an ArchitektInnen vergeben – mit dem Ziel, die Verbindung aus altem Baumbestand, Freiraum und Gebäude in den Vordergrund zu stellen. Diese Verbindung, aber auch die Raumbildung an der Straße waren das Grundmotiv für den Entwurf, übersetzt in Lochfassade an der Straße und feingliedriges, Tiefe suggerierendes Gitterwerk im Park. Sauber gestaltete Fertigteile aus gefärbtem Sichtbeton, die Thematisierung einer Attika und eine räumlich aufwendig gestaltete Eingangshalle sind Versuche, ein Stück zeitloses Stadtbild zu formen.
H.G.

Michael Gehbauer, geb. 1962 in Wien. Studium der Biologie, Geschichte, Handelswissenschaften, Volkswirtschaft. 1993 Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit 1993 Tätigkeit in der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, ab 1999 Gesamtprokurist und ab 2004 Geschäftsführer. Weitere Geschäftsführerfunktionen im WBV-GPA-Konzern sowie in der Privatstiftung zur Bildung und Unterstützung von ArbeitnehmerInnen.
 
Hans Gangoly, geb. 1959 in Oberwart, Burgenland. Studium der Architektur an der TU Graz, seit 1994 aufrechte Befugnis mit Kanzleisitz in Graz. 1996–1999 Vorstandsmitglied der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs – Landesverband Steiermark. 1997–2006 Lehraufträge und Gastprofessur an der TU Graz. Seit März 2007 Professor am Institut für Gebäudelehre der TU Graz. 2007 Gründung der Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH. Seit 2007 Studiendekan an der Architekturfakultät der TU Graz. 2008–2012 Mitglied des Gestaltungsbeirates Naturpark Südsteirisches Weinland. Seit 2009 Vorstandsmitglied des Vereins für Baukultur des Landes Steiermark. 2010–2014 Vorstandsvorsitzender des HDA Graz. Seit 2015 Beirat für Baukultur des Bundeskanzleramtes Österreich.