Freitag, 6. März | 15:45

Teppichboden – Stärken und Schwächen in der Architektur


Einige Sätze am Anfang zur Entwicklung von textilen Belägen. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass textile Wand- und Bodenbeläge ihren historischen Ursprung im Orient haben. Der Begriff Teppich bezeichnet im Nahen Osten bis heute alle Arten von flachen Textilien, die zum Bedecken von Wänden (später Tapeten), Tischen und Fußböden dienen. Waren es anfangs geflochtene, meist aus Weiden bestehende flache Gewebe, übernahm bald die Technik des Webens ihre Erzeugung.

Älteste Nachweise geknüpfter Teppiche gibt es für Südsibirien, ca. 500 v. Chr. Alexander der Große brachte dann die ersten Teppiche ins Abendland. In Mitteleuropa waren es die Mauren, die in Spanien die Fertigkeit des Teppichknüpfens einführten. Im 11. Jahrhundert war es in Europa die Technik der Bildwirkerei, die Wandteppiche mit bildlichen Motiven schuf. Bald war es möglich, durch maschinelle Verfahren große Rollenware mit niedrigstem Preisniveau zu erzeugen. Schnellstmögliche Veränderung der Bodenflächen, das Aufkommen des Staubsaugers, die Vernachlässigung der Raumakustik in der Architektur, kurzlebige oberflächliche Moden in der Gestaltung usw. lösten eine wahre Revolution durch den Teppichboden in den 60er/70er Jahren aus. Der Spannteppich überzog Mitteleuropa und Nordamerika.

Erst das neu aufkommende Gesundheitsbewusstsein, eine neue Wertigkeitsdiskussion sowie die Renaissance des Holzbodens dämmten die fast flächendeckende Verwendung des textilen Belages ein, der sich seither auf einem unteren Niveau und klaren, abgrenzbaren Einsatzgebieten befindet. Diese sind vornehmlich Hotellerie- und Bürobereich sowie private Wohnbereiche.

Wir erreichen Raumstimmung durch bewusste Auswahl von Oberflächen genauso wie durch die Geometrie der Architektur. Der Teppich als geklebtes oder gespanntes Bodenmaterial spielt hier fast keine Rolle; Vorlegeteppiche in neuer oder historischer Ausformung sehr wohl.

Der Teppich kann aber – aufgrund der schier unbegrenzten Möglichkeit der gestalterischen Vielfalt – sein Einsatzgebiet behaupten. Hier ist Überzeugungsarbeit gerade im Sinne nachhaltiger Aspekte zu leisten.
M.L.

Textile Bodenbeläge von Wand zu Wand haben gerade im Bereich Büro und Hotel einen enormen Stellenwert. Sie bieten Vorteile, z.B. wenn es um Lärmstressvermeidung geht. Gleiches gilt auch für die Gesundheits-, Hygiene- und Feinstaubdiskussion. Im Bereich Nachhaltigkeit geben wir mit diesen Produkten aus „Econyl-Garnen” (wiederverwendete Rohstoffe) eine Antwort, die unser aller Umweltgewissen ruhiger werden lässt.

Im Bereich Kreativität und Gestaltung haben wir heute die Möglichkeit, mit verschiedenen Formaten, Bahnenware, Fliesen und anderen Modulen kreativ zu sein. Das in unserem französischen Mutterhaus ausgeprägte Gespür für Farben ist ein weiterer Vorteil für alle Kreativen, die an einem Projekt beteiligt sind. Darüber hinaus können wir unsere individuellen Lösungen mit French Couture und Carre Couture heute schon in kleinen, projektgerechten Mengen anbieten. Durch die Verwendung von durchgefärbten Garnen (SDN) sind dieses Produkt besonders leicht in Unterhalt und Pflege.

Resümee: Innovationen machen den textilen Belag weiter erfolgreich.
H.S.

Harald Silbersack, geb. 1963 in Alsdorf bei Aachen, Deutschland. 1978–1994 bei Essers in Aachen tätig, vom Azubi über den Assistenten des Inhabers bis hin zum Geschäftsführer von Teilen des Unternehmens und einer Position im Marketingvertrieb. 1994 Regionalverkaufsleiter in der Forbogruppe für Novilon. 2000–2008 Aufbau einer Objektabteilung bei Balta, danach für Handel und Objekt verantwortlich. 2011–2014 Vertriebsleiter D-A-CH bei Lano. Seit 2014 für Balsan Frankreich tätig.

Maximilian Luger, geb. 1958 in Kleinzell. 1980–1991 Studium der Innenarchitektur und Architektur an der Kunstuniversität Linz, der TU Wien und der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 1989 Zusammenarbeit mit Franz Maul als Luger & Maul Architektur in Wels. Lehrtätigkeit an der FH Kärnten, der Universität Rosenheim und der Kunstuniversität Linz. Zahlreiche nationale und internationale Preise und Anerkennungen.