Donnerstag, 5. März | 14:55

Albatros – Wohnen auf hybridem Sockel


Zur Definition der raumplanerischen Ziele für das Umwidmungsverfahren des Grundstücks wurde im Herbst 2013 ein Klausurplanungsverfahren durchgeführt. Das Ergebnis war ein hybrides Stadtmodell, bestehend aus einer umlaufenden, die Arealränder begleitenden Sockelzone in Anlehnung an die im räumlichen Umfeld teilweise vorhandene Blockrandbebauung mit Gewerbenutzung sowie einer darüber sich punktförmig entwickelnden Wohnbebauung mit 5 Hochpunkten.

Die Sockelzone schafft eine differenzierte Zonierung von öffentlichem Straßenraum und halböffentlichem Hofraum. Dieser Hofraum bildet das räumliche Zentrum der Anlage und verbindet mit der umlaufenden Arkade alle Wohngebäude untereinander. Gemeinschaftsräume ergänzen das räumliche Angebot der Wohnungen an der Schnittstelle von halböffentlichem Bereich und privatem Wohnraum bzw. von Sockelzone und Wohntürmen.

Das Haus Paragonstraße
Der Wohnturm mit 74 Wohnungen samt Gemeinschafts- und Infrastrukturräumen wird von einem zentral gelegenen und druckbelüfteten Treppenhaus erschlossen. Ein umlaufendes Band aus Fertigteilen um die thermische Gebäudehülle dient als außenliegender Freibereich für alle Wohnungen. Die Balkone erhalten in den Geschoßen versetzt angeordnete „Sichtbeton-Filterelemente” mit dazwischenliegenden Geländern.

Das reduzierte Materialkonzept bestehend aus Betonelementen, Putzfassade und Kunststofffenstern wird in der Sockelzone mit Stahl-Glas-Konstruktionen für die Gewerbeflächen und einer farblich mit Bauplatz 2 abgestimmten Streckmetallverkleidung für die Nebenraumzone ergänzt.
J.F.

Michael Pech, geb. 1958 in Villach. Studium der Architektur an der TU Wien. Vorsitzender des Aufsichtsrates des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen. Vortragender an der TU Wien, Vorsitzender des Vorstandes der ÖSW AG.

Fink Thurnher Architekten
Die Bürogründung erfolgte durch Josef Fink und Markus Thurnher im Jahr 1994. Das Büro mit Sitz in Bregenz bearbeitet Projekte, welche zumeist aufgrund von Wettbewerbserfolgen beauftragt werden, in kleinen Teams mit hohem Anspruch. Einen Schwerpunkt in der Arbeit von Fink Thurnher Architekten bilden seit Ende der 1990er Jahre die Bereiche Bildungs- und Wohnbauten.