Samstag, 5. März | 21:00

Design Build Projekte


… die Architektur des Möglichen

Begeisterung und Motivation für Architektur sind essenziell in der Architekturausbildung, ebenso wie die Bewusstseinsschaffung, dass die Verantwortung von Architektur weit über das Abdecken von Funktionen hinausgeht.

Durch Design Build Projekte werden kollektive Prozesse gestartet, welche den Studierenden dieses Bewusstsein innerhalb des Entstehungsprozesses von Konzeption über Planung bis zur Realisierung näherbringen. Die Realisierung und die damit verbundenen Erkenntnismomente vermitteln die Reichweite von expandierter Architektur, die Komplexität des Architekturschaffens und den Anspruch, ästhetisch, räumlich und gestalterisch wirksam zu sein. Das gebaute Objekt wird so zu einem real erlebbaren Instrument, welches unmittelbar auf kulturelle, soziale und politische Zustände Bezug nimmt und reagiert.

Design Build Projekten wohnt eine Freiheit und ein ephemeres Moment inne. Dem gebauten Projekt geht ein vielschichtiger Prozess voraus – erst durch das Ereignis des Bauens wird der Entwurf nachvollziehbar und diskutierbar. Der wichtigste Aspekt für die Charakterbildung und Persönlichkeitsschärfung des einzelnen Studierenden ist die Tatsache, Teil dieses Prozesses und des Resultates zu sein.

Durch den Prozess der erforschenden Praxis wird das Bauen zu einem realen Modell, dass das Potenzial der Architektur als kritischen und schöpferischen kulturellen Beitrag zur Gesellschaft und Architektur als gesellschaftlichen Akt aufzeigt.

Zu den temporären und installativen Projekten sind auch größere 1:1-Realisierungen in Zusammenarbeit mit Institutionen und Vereinen entstanden. Dazu gehören das bilding für den Verein Kunst und Architekturwerkstatt für Kinder und Jugendliche, die Spielräume für die Universität Innsbruck und das Temporäre Stadtteilzentrum in der Reichenau für die Stadt Innsbruck. Aktuell wird für Pozuzo in Peru ein weiteres Design Build Projekt am ./studio3 entwickelt, konzipiert und 2022 umgesetzt.
W.P. | V.R.

Verena Rauch, geb. 1978 in Feldkirch, und
Walter Prenner, geb. 1975 in Schlanders (Italien), sind Gründungsmitglieder des Architektur- und Kunstkollektivs columbosnext und gleichzeitig seit Jahren Teil des von Univ.-Prof. Arch DI Kathrin Aste geleiteten ./studio3 - Institut für experimentelle Architektur. Aus dem Biotop ./studio3 + columbosnext sind zahlreiche 1:1-Projekte und Installationen im öffentlichen Raum entstanden. Basierend auf der Synergie ihrer architektonischen Erfahrung, aktiver Interdisziplinarität und einem experimentellen akademischen Forschungs- und Lehransatz wurde eine Reihe von Design Build Projekten realisiert.

Hannah Szechenyi, geb. 1995 in Hall in Tirol. Seit 2017 Studium der Architektur an der Universität Innsbruck und momentan als studentische Mitarbeiterin am ./studio3 tätig. In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sie sich mit dem ländlichen Raum und dessen soziopolitischen und klimatischen Herausforderungen.
 
Jan Claßen, geb 1992 in Hildesheim (Deutschland). Gründungsmitglied des Architektur-Kollektivs Krater Fajan, welches sich seit 2013 mit temporären Installationen und  Raumexperimenten beschäftigt. Entstanden ist das Kollektiv während der ./studio3 Design Build Projekte birdie und bilding.