Samstag, 5. März | 17:30

Pädagogische Hochschule in Salzburg


Lichte Vielfalt in rauem Kleid: Im Südosten der Festung Hohensalzburg greift das Bestandsgebäude der Pädagogischen Hochschule kammartig in eine ausgedehnte Grünzone. Zwei der vier Gebäudetrakte aus den 1960er Jahren sind nach behutsamen Umstrukturierungs- und Sanierungsarbeiten durch eine Erweiterung miteinander verbunden.

Um den Charakter des Ensembles zu bewahren, wurden die ursprünglichen Fassaden erhalten und das Betonskelett bis zu den tragenden Konstruktionsteilen zurückgebaut. Die offenen Gebäudestrukturen und eine zusätzliche Aufstockung erlaubten es, das Raumprogramm mit maximaler Transparenz und Flexibilität umzusetzen. Im Sinne einer nachhaltigen und kreislaufgerechten Architektur, die das Prinzip des Weiterbauens nach ökologischen, ökonomischen wie auch gestalterischen Kriterien verwirklicht, sollten der Transformationsprozess und die Instandsetzungsmaßnahmen ablesbar bleiben.

Der eingeschossige Verbindungsbau formuliert eine klare Adresse und bietet Raum für die variabel bespielbare Foyerlandschaft mit Cafeteria und Aufenthaltsbereichen. Ein großzügig konzipierter Hörsaal bildet das Herzstück des Schulhauses. Er entwickelt sich doppelstöckig in das Untergeschoss und ist durch mobile Trennwände sowie eine erweiterbare Bühne für unterschiedliche Veranstaltungsformate adaptierbar.

Das unregelmäßige Deckenraster aus schlank dimensionierten Sichtbetonträgern bedingt nur wenige Auflagepunkte und gewährt dadurch ein weites, überwiegend stützenfreies Raumbild. Großflächige Perforationen der Dachhaut bilden Oberlichter und begehbare Innenhöfe, die Tageslicht in den tiefen Grundriss fallen lassen.
T.M.

Clemens Bortolotti, geb. 1967 in Innsbruck. Studium der Architektur an der Universität Innsbruck. 1986–1996 Mitarbeit bei Peter Linser und Katzberger Bily. Assistent am Institut für Hochbau der Universität Innsbruck bei Prof. Volker Giencke.

Tilwin Cede, geb.1965 in Innsbruck. Studium der Architektur an der Universität Innsbruck. 1985–1995 Mitarbeit bei Helmut Reitter. Assistent am Institut für Städtebau der Universität Innsbruck bei Prof. Christoph Langhof.

1994 Gründung von riccione architekten.