Samstag, 9. März | 18:30

Gesundheitszentren: Steinfeld, Andritz und Josefhof


Die drei Projekte verstehen den Landschafts- und Naturraum als eigenständiges Raumprogramm – im Sinne einer atmosphärischen Verflechtung mit dem Gebauten.

Zentrum des Pflegehauses Steinfeld bildet ein dreigeschoßiger Wintergarten – eine über alle Geschoße greifende „grüne Lunge”. Die über unterirdische Vorwärm- (Winter) bzw. Kühlregister (Sommer) laufende Frischluft strömt in die Gänge und Zimmer der Bewohner. Die Bepflanzung und ein kleiner Wasserlauf sorgen für angenehme Luftfeuchtigkeit, wunderbaren Geruch und entspannende Ruhe. Die möglichst CO2-neutrale, Ressourcen schonende Bauweise aus Holz rundet den Charakter des Hauses ab.

Ein Weiterführen der Idee, eine große Struktur mit Licht- und Lufthöfen zu perforieren, steht im Mittelpunkt des Projekts Pflegeheim Andritz. Sieben familiäre, überschaubare Wohngruppen beherbergen jeweils 15 Bewohner und eine Betreuerin. Gemeinschaftliche Wohnzimmer, tiefe Loggias, eingeschnittene Gärten im Erdgeschoß und Atrien mit Umgang im Obergeschoß dienen als zusätzliche Aufenthaltsbereiche mit reichlich Tageslicht.

Eine für die Region typische Streuobstwiese bildet den Ausgangspunkt für das Konzept des Josefhofs. Drei schmale, langgestreckte Baukörper werden mit der arenaartigen Topografie so verschränkt, dass die Gebäude teilweise darüber „schweben” oder sich in das Gelände „graben”. Atrien, in denen die Bepflanzung der Streuobstwiese künstlerisch abgebildet wird, unterstreichen dieses gestalterische Anliegen. Ausblicke auf den Schöckl und die umliegende hügelige Wald- und Wiesenlandschaft leiten die Organisation des Raumprogramms im Josefhof.
D.W.

Dietger Wissounig, geb. 1969 in Klagenfurt. Studium der Architektur an der TU Graz. 2003 Gründung Dietger Wissounig Architekten. Seit 2005 zahlreiche internationale Auszeichnungen für Projekte im Gesundheitswesen und Kulturbereich. Mitglied verschiedener Gestaltungsbeiräte.