Donnerstag, 7. März | 15:20

Urbane Architektur prägt progressive Provinz


Architektur, die Städte prägt, unterstreicht Lebensqualität, ist nachhaltig und ökologisch – sie ist Expression für Morgen und Übermorgen. Sie ist Ausdrucksform einer gesellschaftlichen Haltung. So wie ein Schulbau auf die Schülerinnen und Schüler wirkt, beeinflusst der Stadtraum Bewohnerinnen und Bewohner.

Zukunftsforscher Matthias Horx prägte den Begriff der progressiven Provinz, die offen ist für Veränderungen und aktiv mitgestaltet wird. Provinzen, die attraktiv sind und bleiben, weil sie ihre Zukunft selbst anpacken. Waidhofen ist ein Best-Practice-Beispiel für Weiterdenken – architektonisch und gesellschaftlich. Im Zuge des ersten Stadtprojekts 1992 mit Architekt Ernst Beneder wurde nach dem Umbau das „Offene Rathaus” zu dem Bürgerservicezentrum, das es heute ist.

Die moderne Architektur spiegelt die Offenheit und den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern wider – Dialog und Kommunikation auf Augenhöhe. Waidhofens Zeitgeist ist nach vorne gerichtet, ohne dabei die Wurzeln und die prägenden Traditionen zu vergessen.

Nach der Innenstadtgestaltung wird mit dem Stadtprojekt 2.0_17 der Fokus auf den Waidhofen umgebenden Ring gelegt. Waidhofen ist Stadt und ist Land. Die Ein- und Übergänge, die Achsen in die Täler werden städtebaulich in ein Gesamtbild integriert – als Tore zur Region. Architekt Ernst Beneder setzt den begonnenen Weg fort; in Abstimmung mit Verwaltung, Politik, Bürgerinnen und Bürgern wird gemeinschaftlich entwickelt und umgesetzt. Altes wird recycelt und weitergebaut, neue Nutzungsformen gefunden. Die Stadt entwickelt sich weiter – und die Menschen mit ihr.
W.K | E.B.

Werner Krammer, geb. 1968 in Steyr, Oberösterreich. Studium der Physik an der Universität Wien. Lehrer an der Musikschule und dem BRG Waidhofen, Projektbetreuer bei RIZ bzw. Zukunftsakademie, seit 2002 Mitglied im Gemeinderat Waidhofen, seit 11/2014 Bürgermeister der Stadt.

Ernst Beneder, geb. 1958 in Waidhofen a.d. Ybbs, Niederösterreich. Architekturstudium an der TU Wien und am Tokyo Institute of Technology. Internationale Lehrtätigkeit, Mitglied vieler Gestaltungsbeiräte – derzeit in Innsbruck, Graz, Salzburg. Otto-Wagner-Städtebaupreis 2001.