Schule Schendlingen


Die neue Schule Schendlingen in Bregenz ist seitens der Auftraggeber und Pädagogen ein sehr ambitioniertes Projekt. Einerseits soll mit einer innovativen Schule ein deutlicher Impuls und eine Aufwertung im sozial problematischen Einzugsgebiet (sozialer Brennpunkt) Bregenz-Vorkloster gesetzt werden. Andererseits wurde das Gebäude als „Gemeinsame Schule” mit breitem Altersspektrum bzw. für 6- bis 14-jährige Schüler sowie einer sehr offenen und flexiblen Struktur konzipiert. Der Vortrag beschreibt das Projekt in 2 Teilen bzw. Maßstäben.

Der erste Teil – „Der Ort und Sein Zentrum” – zeigt den städtebaulichen und sozialen Rahmen des Stadtteils Bregenz-Vorkloster-Rieden. Das Gebiet hat aufgrund der monotonen Siedlungsstruktur (Wohnquartier) und der homogenen Nutzung einen starken Bedarf nach einer Akzentuierung oder Programmierung. Die neue Schule bildet als öffentliches Quartierszentrum einen neuen Schwerpunkt. Das Gebäude bietet mit seinen vielfältigen Innen- und Außenräumen einen multiplen Kern für die heterogene Nutzerschaft.

Im zweiten Teil – „Das Haus und seine Teile” – werden die räumlichen Rahmenbedingungen bzw. deren Umsetzung dargelegt. Die neue Schule ist eine „Maschine”: Das klassische Schulhaus (Lernzeit) muss aufgrund des veränderten soziologischen Kontexts vermehrt Aufgaben des klassischen Wohnhauses (Freizeit) übernehmen. Die Vermittlung der PISA-Schlüsselkompetenzen bzw. zeitgerechte Lehr- und Lernformen erfordern zudem Räume, die Parallelen zum modernen Büro aufweisen. Die Schule Schendlingen zeigt einen architektonischen bzw. räumlichen Ansatz im Umgang mit dieser hybriden Nutzung als Schul-Wohn-Bürohaus.
M.B.

Matthias Bär, geb. 1979 in Bezau, Vorarlberg. Architekturstudium an der Universität für angewandte Kunst Wien. Bürogründung 2014, projektbezogene Zusammenarbeit mit Bernd Riegger.

Bernd Riegger, geb. 1973 in Bad Waldsee, Deutschland. Architekturstudium an der Fachhochschule München. Bürogründung 2011, projektbezogene Zusammenarbeit mit Matthias Bär.