Schloss Bruck | Festung Kufstein | Burg Heinfels


Implantate, Prothesen, Burg weiterbauen
Drei geschichtsträchtige Gebäude, alle zwischen 1205 und 1280 erbaut, werden touristisch genutzt. Schloss Bruck als Museum der Stadt Lienz, die Festung Kufstein museal und als Veranstaltungsort für kleine bis große Events und schließlich Burg Heinfels, die ebenfalls touristisch geöffnet wird. Egal welche Nutzung, die Burg ist immer das wesentliche Objekt im Hintergrund. Der Umgang mit der Substanz ist einerseits museal-restauratorisch, besonders in der einsturzgefährdeten Burgruine Heinfels, andererseits erfordert die moderne Nutzung eine zeitgemäße Architektursprache.

Schloss Bruck: 1998–2016
Im Zuge der Tiroler Landesausstellung 2000 wurde das Museum für einen zeitgemäßen Museumsbetrieb generalsaniert. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wird mit umfangreichen Rückführungsmaßnahmen die mittelalterliche Substanz herausgeschält. Das Arbeiten in der vielschichtigen Substanz erinnert an chirurgische Eingriffe: Zerstörte Teile werden durch Implantate ersetzt, funktionelle Mängel durch Prothesen behoben.

Besucherzentrum Festung Kufstein: 2014–2016
Das Besucherzentrum ist das zentrale Erschließungsbauwerk für die gesamte Festungsanlage. Das Thema des bestehenden Treppenaufgangs zur Festung, holzverschalt, teilweise in den Berg gedrückt, wird für das Kassa-/Shop-/Infogebäude übernommen.

Burg Heinfels: 2016-
Für Burg Heinfels wurde ein Nutzungskonzept auf PPP-Basis erarbeitet: Ein musealer Burgrundgang durch die Ruine endet im gastronomisch intensiv genutzten Westtrakt. Hier wird „Burg weiterbauen” in großem Stile erfolgen. Neben der Restaurierung der Substanz werden neue Gebäude in die Burg integriert.
M.G.

Gerhard Mitterberger, geb. 1957 in Lienz. Architekturstudium an der TU Graz, seit 1989 eigenes Büro in Graz und Lienz.