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In Lunz am See in Niederösterreich finden seit 1997 die Lunzer Sommerspiele statt. Auf Anregung von Intendantin Mag. Suzie Heger mit Unterstützung von NÖ Kultur (Dr. Katharina Blaas) hat die Gemeinde 2003 einen geladenen Wettbewerb unter Künstlern für die Gestaltung einer neuen Spielstätte innerhalb des bestehenden Seebades ausgelobt. Hans Kupelwiesers Projekt ging als Sieger hervor. Für die statische und architektonische Umsetzung wandte er sich an werkraum wien. Die Großskulptur hat eine Doppelfunktion als Veranstaltungsort und Erweiterung des Seebades. Das Bauwerk besteht aus Schwimmbühne, Tribüne mit Vorbühne, beweglichem Dach und Hochsteg. Für den Veranstaltungsbetrieb wird eine auf der Tribüne liegende Konstruktion mittels Seewasser gehoben. Dieses wird mit einer Pumpe in ein als Gegengewicht konzipiertes Gefäß am Ende des Daches gepumpt. Dadurch wird die darunter liegende Sitztribüne für die Besucher freigelegt. Das Dach dient zugleich als Regendach und als Akustikschale. Es ruht auf zwei Auflagerböcken, die Führung und Fixierung erfolgt über Hydraulikstempel. Zum Senken des Daches wird ein Ventil des Wassergefäßes geöffnet, das Wasser fließt über den Hochsteg als Wasserfall in den See zurück. Das Dach legt sich wieder auf die Tribüne. Die zweite Funktion der Seebühne ist die Erweiterung des Seebades. Im geschlossenen Zustand bietet das Dach eine gestufte Liegefläche für die Badegäste; die im See schwimmende Bühne ist Badesteg, Spielplatz und Absprungponton, der Hochsteg ist Sprungturm. Die schwimmende Alu-Bühne ist über zwei Stege mit der Vorbühne verbunden. Diese Verbindung wird zum Einwintern gelöst, die Schwimmbühne wird mit Wasser gefüllt und im See abgesenkt, um sie dort unter der Eisdecke geschützt überwintern zu lassen. Im Frühjahr wird Luft in die Kammern der Schwimmbühne geblasen, das Wasser entweicht, die Bühne taucht auf. Das Spieljahr kann wieder beginnen. Das Ziel war es, mit minimalem Budget die künstlerische Idee in einer innovativen, technisch robusten, wartungsarmen und energietechnisch effizienten Weise in interdisziplinärer Zusammenarbeit umzusetzen. M.T. Hans Kupelwieser, geb. 1948 in Lunz am See, Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien. Künstler, seit 1995 Professur an der TU Graz. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland z.B. MAK Wien und ZKM Karlsruhe. Peter Resch, geb. 1963. Studium des Bauingenieurwesens an der TU Wien. Bürogemeinschaft mit Peter Bauer, ab 1995 unter dem Namen "werkraum wien". Lektor an der TU Wien, zahlreiche Wettbewerbe und Realisierungen. Monika Trimmel, geb. 1964. Studium der Architektur an der TU Wien, Schwerpunkt Industriebau. Lektorin an der TU Wien, seit 2000 bei "werkraum wien". Die Seebühne Lunz wurde mit dem Baupreis 2005 ausgezeichnet. Weiterführende Links: www.werkraumwien.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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