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Auf den ersten Blick fragt man sich: Was hat ein Wohnbau mit fast 100 Wohnungen, komplett aus Holz gebaut, in einer Stadt wie Wien verloren? In den Köpfen vieler Menschen sind brennende Großstädte aus der Historie in Erinnerung. Zudem ist durch die Absenz des Holzbaues in weiten Teilen Österreichs die besondere Leistungsfähigkeit dieses lange Zeit stiefmütterlich behandelten Baustoffes nicht oder wenig bekannt. Umso positiver ist die politische Entscheidung der Stadt Wien, mit der Novelle zum Wiener Baugesetz 2001 den Holzbau neu zu regeln, nach dem neuesten Stand der Technik einzustufen und auch zu ermöglichen. Diese Baugesetz-Novelle und die engagierten ökologischen Ansätze der Bundeshauptstadt waren Grundlage für den Bauträgerwettbewerb "Wien Mühlweg". Ingesamt sollten fast 300 Wohnungen am Stadtrand von Wien in Holz- oder Holzmischbauweise realisiert werden. Wie viel Holz verträgt die Stadt, oder wie viel Holz verträgt der Käufer oder Mieter einer Wohnung? Bleiben die Häuser leer, wenn eine allmählich grau werdende Lärchenholzfassade das äußere Erscheinungsbild prägt? Werden sichtbare Holzdecken von Mietern mit Tapeten verkleidet? Diese und noch weitere Fragen können wir noch nicht beantworten. Aber was wir wissen – bei Fertigstellung waren 98 % der Wohnungen vermietet oder verkauft. Nirgends in Europa ist ein derartiges Projekt umgesetzt worden. Durch die Bündelung erfahrener Experten im Planungsbereich entstand in vorbildlicher Zusammenarbeit mit den Bauherren und Baubehörden eine Art Schaufenster des modernen, ökologischen Holzbaues: reine Holzbauten über 4 Geschosse neben Holzmischbauweise, Passivhäuser neben Niedrigenergiegebäuden, Holzfassaden neben Putzfassaden. Aber eines haben alle gemeinsam – viel Engagement für eine gute Sache. Und wer das Flair des modernen Holzbaues nicht kennt, sollte sich das Ergebnis gelegentlich anschauen. J.K. Johannes Kaufmann, geb. 1967 in Vorarlberg. Zimmermannslehre im elterlichen Betrieb, Mitarbeit in den Architekturbüros von Hermann Kaufmann und Prof. Ernst HiesMayr. 1993 Bürogründung, 1996-2000 Bürogemeinschaft mit Oskar Leo Kaufmann (Kaufmann 96 Architektur), 1996/97 Ablegung der Baumeisterprüfung und Zimmermeisterprüfung, seit 2001 Arbeitsgemeinschaften mit Riepl Riepl Architekten und Hermann Kaufmann, 2006 Bürogründung in Wien. Realisierte Projekte, teilweise gemeinsam mit Oskar Leo Kaufmann, Hermann Kaufmann oder Riepl Riepl (Auswahl): Messestadion Dornbirn (1998), Mobile Gebäudeeinheit FRED (1999), Passivreihenhaus Falkenweg in Dornbirn (2002), Einfamilienhaus Broger in Bizau (2003), Mobile Gebäudeeinheit SU-SI (1998), Passivwohnbau Kammelweg in Wien (2007), Einfamilienhaus PAVI in Bad Waltersdorf (2003), Geschossholzwohnbau Mühlweg in Wien (2006), Pflegeheim Höchsterstraße in Dornbirn (2005), Gemeindehaus in Raggal (2006), Casinostadion in Bregenz (1994), Wohnbau Brauerei Liesing in Wien (2008), KFN-Modulsystem für Wohnbauten (1997), Wohnbebauung Kaiserebersdorferstraße in Wien (2007), Geriatrie Wien Liesing (2009). Auszeichnungen: Europäischer Holzleimbaupreis GLULAM (1996), Vorarlberger Holzbaupreis (1997, 1998, 1999, 2001, 2003), Vorarlberger Bauherrenpreis (1997, 1998), Österreichischer Holzbaupreis (1998), IOC/IAKS AWARD (1999), IF Design Award (2000), Hypo-Bauherrenpreis (2001), Großer Österreichischer Solararchitekturpreis (2003), Steirischer Holzbaupreis (2003), Oberösterreichischer Holzbaupreis (2003), Niederösterreichischer Holzbaupreis (2003, 2006). Weiterführende Links: www.kaufmann.archbuero.com www.jkarch.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank: Hermann Kaufmann Johannes Kaufmann |
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