TURN ON PARTNER im ORF RadioKulturhaus Wien. Freitag, 8. März 2013. 10.30 bis 18.30 Uhr.
TURN ON im ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 9. März 2013. 13.00 bis 22.00 Uhr.
Unipark Nonntal Salzburg
 
Drei Bedingungen waren für den Entwurf maßgebend. Erstens das Ziel der Stadtplanung, die Verbindung zwischen Innenstadt und Nonntal für Fußgänger offen zu halten. Zweitens der Wunsch der Universität nach einem in sich eng verknüpften Organismus, in dem alle Bereiche der Hochschule mühelos miteinander kommunizieren können. Drittens die Anschauung der Architekten, einzig ein Solitär habe die Kraft, dem Rang der Universität Ausdruck zu geben.

Mit dem Bauwerk nehmen diese Bedingungen förmlich Gestalt an: Der typische, kompakte Baukörper verleiht der Universität das ihr zustehende außergewöhnliche Erscheinungsbild. Sämtliche Abteilungen, Bibliothek, Hörsaal- bzw. Kongressbereich und die Fachbereiche sind dicht übereinander gestapelt und auf kürzeste Distanz vertikal (durch Stiegenhäuser und Aufzüge) miteinander verbunden. Obwohl kompakt, ist das Gebäude durchlässig; der zwischen den Sockel mit der Bibliothek und das schwebende Quadrat der Fachbereiche eingeschobene offene Campus verbindet das Stadtgebiet im Norden mit der offenen Landschaft des Nonntals im Süden.

Um die Durchlässigkeit des Campus im Detail zu gewährleisten, wird das Gebäude mit Hilfe von weit gespannten Konstruktionen auf wenigen, frei angeordneten Säulen abgesetzt. Die Fachbereichsfassade des Gebäudes wird wesentlich durch die beweglichen, farbig changierenden Sonnenschutzlamellen geprägt, die, metallisch glänzend, im Lichte spielen und dem Baukörper Festigkeit geben, ohne eine unangenehme Schwere zu erzeugen.

Die Lage der Hochschule nah unterhalb der Festung hat zu der Besonderheit des Dachgartens geführt. Durch Aufbauten und Hofeinschnitte plastisch gegliedert, gibt er dem Bauwerk auch von oben gesehen ein charakteristisches Bild. Vor allem aber führt er den Erholung Suchenden mitten hinein in das überwältigende Panorama Salzburgs.

Zu einem mit Blick auf die Zukunft ausgelegten Bau gehört natürlich auch ein sparsamer Umgang mit knapper werdenden Ressourcen. Deshalb wird mit Hilfe von Erdlanzen die im Boden gespeicherte Energie im Sommer zum Kühlen bzw. zum Heizen im Winter ausgenutzt, unterstützt durch die Speicherfähigkeit der massiven Decken, die mittels Rohrregistern zur Kühlung bzw. Erwärmung aktiviert wird.
M.B.

Martin Bockelmann, geb. 1961 in Bad Bevensen, Deutschland. Architekturstudium in Hildesheim und Braunschweig. Partner und Gesellschafter von SEP seit 2001. Seit 2012 Inhaber von SEP•Architekten in Hannover mit Reinhard W. Klaus. Ziviltechniker seit 2009. Seit 2012 Mitglied der Zentralvereinigung der Architekten, Landesverband Salzburg.

Reinhard W. Klaus, geb. 1961 in Uelzen, Deutschland. Architekturstudium in Buxtehude. Partner von SEP seit 1993. Partner und Gesellschafter von SEP seit 2001. Seit 2012 Inhaber von SEP•Architekten mit Martin Bockelmann.

Realisierte Projekte (Auswahl): Alte Nikolaischule Leipzig (1994), Berufsbildungszentrum Neu-Königsaue (1998), Kongresszentrum Neue Terrasse Dresden (2004), Paluccaschule Dresden – Hochschule für Tanz (2008), Fußgängerzone Bad Bevensen (2010), Unipark Nonntal Salzburg (2011).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Wohnbebauung City Life Rehrlplatz in Salzburg, Wohnbebauung/Kino Priesterhausgarten in Salzburg, Sanierung Convention Center Messe in Hannover.

Auszeichnungen (Auswahl): Europäischer Stahlbaupreis (1989), Architekturpreis AK Sachsen (1995), Holzbaupreis Neue Bundesländer (1998), BDA Preis Niedersachsen (2000), Renault Trafic Award, Anerkennung (2000), Bauherrenpreis ZV der Architekten Österreichs (2012), Architekturpreis Land Salzburg (2012).


Weiterführende Links:
www.s-e-p.de

   
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