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Form und Lage des langgestreckten Baukörpers an der Wagramer Straße bieten Schallschutz für das dahinter liegende Wohnareal; die biomorph/geometrisch abstrahierte Fassadenstruktur der Schallpaneele ist identitätsstiftendes Symbol für das neue Quartier. Der freistehende Bauteil LOTUS öffnet sich fächerförmig Richtung Süden und bietet mit großzügigen, durchgehenden ost-süd-west verlaufenden Balkonen vielfältig nutzbare Freiräume. Zwei Besonderheiten des Bauteils SPANGE: 1. Förderung summativer Bewegungen 2. Grundrisse nach der Bauordnung ZweiPunktNull 1. Der an seiner Südwestseite mit wellenförmigen, über die gesamte Baulänge verlaufenden Loggien versehene Bauteil an der Wagramer Straße hat bei über 80 Wohnungen nur EIN Stiegenhaus. Dies ganz bewusst, um besondere Sorgfalt des Raumangebotes wie der Nutzungsqualität zu erzielen: Die Stiegenanlage wurde nach neuen sportwissenschaftlichen Richtlinien (und in Adoration für die ehemaligen Stadtbahnstationen von Otto Wagner) geplant und errichtet: sehr niedrige Stufenhöhen bei optimierter Treppentiefe. Der Arbeitstitel "Fitness-Stiege" kommt daher, weil die Treppe durch prominente Lage und Form im Eingangsbereich motiviert, sie zu benutzen. Architektur wird so wieder Medium der Gesundheitsförderung. Laut WHO sollte sich der Mensch pro Tag 30 Minuten lang aktiv körperlich betätigen. Dies ist aufgrund der beschleunigten Lebensweise, dem das Individuum ausgesetzt ist, zeitlich oft nicht als EINE durchgehende Zeiteinheit möglich: deshalb "summative" Bewegungen – etwa als über den Tag verteiltes Treppensteigen. Viele kurze Bewegungseinheiten haben zusammen einen ähnlichen Effekt auf das kardiovaskuläre System wie 30 Minuten durchgehende Bewegung. Durch summative Bewegungen wird nicht nur der Körper gestärkt und die Ausdauer verbessert – es werden auch bis zu 300 kcal pro Tag extra verbrannt. Zugleich birgt körperliche Fitness durch Entlastung der medizinischen Kosten eine enorme finanzielle Ressource. 2. Warum Bauordnung 2.0? Wie wir wissen, gestattet die Wiener Bauordnung u.a. keine durchgehenden Stiegenläufe mit mehr als 20 Stufen. Dies führt u.a. zu sehr nutzungsfeindlichen Stufenhöhen, aber vor allem oft zur Unterbrechung des Bewegungsflusses. Ein Großteil der historischen Bauten in Wien hat Stufenläufe von 26 bis 29 Stufen – mit niedrigen Stufenhöhen. Dadurch sind diese Treppen bequem und nutzungs-motivierend. Aber per Gesetz nicht mehr baubar! Daher ZweiPunktNull: Wir brauchen eine technische Verschlankung und mentale Ökologisierung der Bauordnung. C.K. Christian Knechtl, geboren 1954 in Baden. Architekturstudium an der TU Wien. 1980–2005 Projektpartnerschaft und Atelier EoK – Eichinger oder Knechtl. 2006 Gründung des Büros KnechtlArchitekten. 2010 bis 2012 Professor der Fakultät Gestaltung an der NewDesignUniversity in Sankt Pölten. 2012 Gründungsmitglied der DNA_DesignNowAcademy in WIEN. Forschungsarbeiten im Bereich der "spatial preventive medicine projects" und über "nicht digitale virtuelle Räume" in der Architektur. Weiterführende Links: www.knechtl.net Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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