Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 6. März 2010. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 5. März 2010. 13.30 bis 19.00 Uhr.
Gipfelplattform "Top of Tyrol"
 
Die Aussichtsplattform am Großen Isidor ist Zeichnen im Schnee, ist Architektur als Gratwandler. Eine Konstruktion in Wechselwirkung mit der Landschaft: Sie beeinflussen und prägen sich gegenseitig. Durch Inszenierung und Überzeichnung der vorhandenen Topographie entsteht aus Landschaft geformte Architektur – künstliche Landschaft. Sie vermittelt zwischen Dynamik und Statik, zwischen Stillstand und Transformation.

Weg und Plattform liegen im brüchigen Fels; sechs Monate im Jahr werden die Lamellen im Schnee verschwinden. Nur die über der Nordwand auskragenden Schwerter bleiben das ganze Jahr über sichtbar. Fast wie eine Skizze legen Wind und Sonne die Stahllamellen als zarte Linien an der Oberfläche frei.

Die Struktur der Stahlkonstruktion verwandelt sich durch die extreme Witterung des Gletschers, bietet Halt für Formen aus Eis und Schnee. Der Fels besitzt durch den hohen Eisenanteil eine starke Rotfärbung. Er ist sehr stark texturiert und geschichtet, was ihm einen eigenen Charakter verleiht. Die Materialwahl unterstreicht eine Differenzierung zum verzinkten Stahl der Infrastruktur im umgebenden Skigebiet.

Die Aussichtsplattform "Top of Tyrol" liegt auf dem eine knappe Autostunde von Innsbruck entfernten Stubaier Gletscher. Mit der Seilbahn kommt man zur Bergstation Schaufeljoch auf 3160 m. Der Weg zur Gipfelplattform beginnt direkt beim Ausstieg aus der Gondel. Über mehrere Treppen steigt man auf den Grat zum Großen Isidor. Nach weiteren 70 m in natürlichem Gelände erreicht man die Plattform. Der Große Isidor steht zentral im Stubaier Gletscher und teilt das Skigebiet in einen westlichen und östlichen Teil. Erst durch die Erschließung ist ein Rundumblick möglich geworden, der die Dimension des Ortes begreifbar macht. Als Teil des Stubaier Wasserweges ist die Plattform am Isidor in die besonderen Naturerlebnisse dieser Region eingebettet.

Die Plattform ist eine Stahlkonstruktion aus wetterfestem Stahl und als Trägerrost ausgeführt. Zwischen den ca. 50 cm hohen Trägern befindet sich der Boden aus Gitterrosten. Die Kräfte werden über ein Fundament und hangseitige Felsanker punktuell abgeführt. Das geschwungene Geländer ist monolithisch aus wetterfestem Stahl gefertigt.
LAAC

Kathrin Aste, geb. 1969 in Innsbruck. 1999 Diplom an der Universität Innsbruck. Seit 2000 Universitätsassistentin am Institut für experimentelle Architektur./studio3 an der LFU Innsbruck. 2004 Eröffnung des Architekturbüros astearchitecture. 2004–2006 diverse Lehraufträge. 2006–2009 Vortragstätigkeit an der Lichtakademie Bartenbach.

Frank Ludin, geb. 1972 in Weil am Rhein. 2004 Diplom an der Universität Innsbruck. 2007 Universitätsassistent am Institut für experimentelle Architektur./Hochbau der TU Innsbruck.

Seit 2005 Partner bei astearchitecture.
2009 Gründung von LAAC Architekten.

Realisierte Projekte (Auswahl): Gipfelplattform "Top of Tyrol" (2008), Gemeinde und Tourismusamt Kleinarl (2009).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Mehrzweckhalle und Probelokal Weissenbach, Eduard-Wallnöfer-Platz Innsbruck.

Auszeichnungen: Wohnanlage Philippine Welser, 2. Preis (2007), Messestand Architektenkammer, 1. Preis (2007), Sprungschanze Holmenkollen Oslo, 2. Preis (2007), Gemeinde und Tourismusamt Kleinarl, 1. Preis (2008), Mehrzweckhalle und Probelokal Weissenbach, 1. Preis (2008), Wohn- und Sozialzentrum Fritzens, 1. Preis (2008), Eduard-Wallnöfer-Platz Innsbruck, 1. Preis (2009).


Weiterführender Link:
www.laac.eu

   
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