Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 6. März 2010. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 5. März 2010. 13.30 bis 19.00 Uhr.
Zivilschutzzentrum Innichen
 
Wir stellen ein Projekt vor, das für einen zentralen Aspekt der Arbeit von AllesWirdGut beispielhaft ist, weil es Reaktion auf und Kreation mit dem Kontext voraussetzt – beginnend mit der Aufgabenstellung im Wettbewerb, dem Grundstück, der Topographie, der vorhandenen Infrastruktur, der gebauten Nachbarschaft, weiter zu den Bedürfnissen der Nutzer, den funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen und Rahmenbedingungen, bis hin zu einem kulturellen Hintergrund, vor dem unsere Arbeit geschieht und meistens in gebauter Form den Kontext um weitere Facetten bereichert.

Am Ortsrand der Gemeinde Innichen in Südtirol wurde Ende 2007 das neue Zivilschutzzentrum fertig gestellt, ein Gebäude, das die Einsatzkräfte von freiwilliger Feuerwehr, Weißem Kreuz und Bergrettung in einer gemeinsamen Struktur beherbergt. Der Neubau reagiert auf die Lage an der östlichen Dorfeinfahrt und die kleinteilige Bebauung in der unmittelbaren Umgebung und bildet den Vorposten der dörflichen Bebauungsstruktur, die an den Rändern in der üblichen Zersiedelung ausläuft. Der Übungsturm der Feuerwehr wird zum "landmark".

Das Gebäude nutzt die künstliche und natürliche Topographie. Parallel zur Hangneigung und zu den tangierenden Straßen fügt sich die Kubatur wie selbstverständlich ein.

Die erforderliche Baumasse beträgt etwa das Zehnfache der benachbarten Gebäude. Dieser Kontrast ist entschärft, indem das Gebäude am Nordrand in den Hang geschoben wird; seine untere Ebene befindet sich auf bestehendem Parkplatzniveau, die obere ebenflächig mit der Gemeindestraße. Von Süden her erscheint das Gebäude zweigeschossig – entsprechend dem umliegenden Geländeverlauf und dem Berghang im Hintergrund. Von Norden her ist der Bau eingeschossig und in zwei Baukörper geteilt – als Reaktion auf die kleinteiligere Bebauung im Hintergrund. Von den Hauptblickrichtungen entlang der Straße erscheint der Baukörper kaum größer als der umliegende Bestand.

Die für diese Gebäude typische Organisation ist aufgrund von Topographie und Höhenlage der Straße auf den Kopf gestellt: Die Fahrzeughallen liegen auf Straßenniveau in der oberen Ebene; ein Großteil der Personalräume, Aufenthalts- und Schulungsräume hingegen ebenerdig zum bestehenden Parkplatz.
AWG.

AllesWirdGut arbeitet seit 1997 an Projekten unterschiedlichsten Maßstabs – von Städtebaustrategien bis zu Innenraumgestaltung. Der Ansatz ist pragmatisch und sucht nach dem Potential des gegebenen Kontexts. Indem Probleme als Chance gelesen werden, entstehen unerwartete Möglichkeiten. Das Ziel ist immer, über die gegebene Aufgabe hinaus, zusätzliche Qualitäten zu finden und zu realisieren.

AllesWirdGut konzentriert sich auf Inhalte und Synergien – auf sich ergänzende und somit Ressourcen sparende Funktionen. Architektur ist kein Selbstzweck, der Nutzen steht im Vordergrund.

Realisierte Projekte (Auswahl): DOZ Mehrzweckbau Dorfzentrum Fliess, KIGA Kindergarten St. Anton, RAU Wohnbau Wien, LUX Platzgestaltung Esch sur Alzette (Luxenburg), ZIV Zivilschutzzentrum Innichen (Italien), ROM Festspielgelände Römersteinbruch St. Margarethen, IBK Neugestaltung Maria-Theresien-Straße Innsbruck.

Aktuelle Projekte (Auswahl): NHK Landesamtsgebäude NÖ in Krems, KIT Kindergarten Ternitz, ERZ Wohnbau Wien, AST Wohnbau Wien, LNZ Schlosserei Betriebsgebäude und Werkshalle Toblach (Italien).

Auszeichnungen (Auswahl): Adolf Loos Staatspreis (2003), Neues Bauen in Tirol (2005), Architekturpreis der Österreichischen Beton- und Zementindustrie (2005), Best KlimaHaus (2006), Förderpreis der Stadt Wien (2006), Architekturpreis des Landes Burgenland (2008).


Weiterführende Links:
www.alleswirdgut.cc
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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