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Wie kommt man weg von konventionellen Grundrissen und Wohnungen? Wie viel Individualität und Neutralität benötigt man, um den Ausbruch aus standardisierten Wohnungsgrundrissen zu schaffen? Eines ist im Vornherein klar: Es ist harte Knochenarbeit. In Patrick Gmürs Arbeiten werden die Fragen nach spezifischer Wohnkultur und konkreten räumlichen und atmosphärischen Eigenschaften ausgelotet. In jedem Entwurf geht es darum, Lücken, beispielsweise im Raumprogramm, zu finden und nach unausgeschöpftem Potential zu suchen. Außergewöhnlich tiefen Grundrissen, dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden privaten Außenraum und unkonventionellen Erschließungen gilt sein besonderes Interesse. Für ihn entwickelt sich eine gute Wohnung aus der alltäglichen Gebrauchstauglichkeit heraus. Repräsentativ für diese Entwurfsmaximen stehen die zwei Wohnbauten in der Paul-Clairmont-Strasse und in der Imbisbühlstrasse in Zürich. Beide Projekte sind in der Zusammenarbeit mit dem Zürcher Architektenkollegen und Freund Jakob Steib entstanden. Spezifische Ideen zu Erschließung, Außenraum und Grundrisstiefe charakterisieren beide Projekte. Bei der Wohnüberbauung in der Paul-Clairmont-Strasse stellte sich die Frage, wie man in einer Geschosswohnung wie im Einfamilienhaus leben kann. Durch die prägende Balkonschicht wird jeder Wohnung ein besonders tiefer Außenwohnraum zur Verfügung gestellt und so ein Eigenheimgefühl gefördert. Die erzielte Großzügigkeit doppelgeschossiger Loggien sowie die Belichtung der opulent tiefen Wohnräume sind Teil dieser Wohnidee-Erfindung. Die Überbauung an der Imbisbühlstrasse stellt eine weitere Herausforderung dar, Raumtiefen von 30 Metern zu realisieren, die im Mietwohnungsbau bislang unbekannt waren. Das Raumkontinuum wird durch eine ungleichmäßige Belichtung wirkungsvoll moduliert. Der Durchblick durch die gesamte Tiefe des Hauses sowie die Zirkulationsmöglichkeiten innerhalb der Wohnung machen dies erfahrbar. Letztlich ist die Erkenntnis ganz einfach: Wenn man tiefe Grundrisse will, muss man sie zusammen mit überhohen Räumen entwerfen. Doch selbst diese Erkenntnisse sind Ergebnis zahlloser Überarbeitungen, Experimente und Forschungen. P.G. Patrick Gmür, geb. 1961 in Luzern. 1981–1986 Architekturstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1987–1988 Architekt im Büro Ernst Gisel. 1989–1998 gemeinsames Büro mit Regula Lüscher Gmür. 1989–1994 Entwurfs- und Konstruktionsassistent an der ETH Zürich. 1993/1995 Dozent an der 1. Internationalen Sommerakademie in Venedig, Italien und an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar, Deutschland. 1995–1997 Diplomassistent bei Prof. Arthur Rüegg an der ETH Zürich. 1998 Dozent an der ETH Zürich und an der Fachhochschule Nordwestschweiz. 1998 Gründung des Architekturbüros Patrick Gmür Architekten, Zürich. Das Büro wird seit 2010 unter dem neuen Namen Gmür & Geschwentner Architekten AG vom bisherigen Partner Michael Geschwentner geführt. 2000 Gründung des Partnerbüros Gmür & Steib Architekten. 2000–2009 Professor für Entwurf und Konstruktion an der Fachhochschule Nordwestschweiz. 2004–2007 Vorsteher des Instituts Architektur der Fachhochschule Nordwestschweiz. Seit 2009 Direktor im Amt für Städtebau der Stadt Zürich. Realisierte Projekte (Auswahl): Erweiterung Schulhaus Ahorn in Zürich (2001), Umbau, Renovation und Erweiterung Schulhausanlage Scherr in Zürich (2003), Schulanlage in Hittnau, in Arbeitsgemeinschaft mit Jakob Steib (2005), Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse in Zürich, in Arbeitsgemeinschaft mit Jakob Steib (2006), Wohnüberbauung James in Zürich (2009), Wohnüberbauung Imbisbühlstrasse in Zürich, in Arbeitsgemeinschaft mit Jakob Steib (2009), Wohnüberbauung Büelen in Wädenswil, in Arbeitsgemeinschaft mit Jakob Steib (2009), Dreifamilienhaus in Adligenswil/Luzern (2007), Umbau und Erweiterung eines Mehrfamilienhauses in Luzern (2009). Aktuelle Projekte (Auswahl): Wohnüberbauung Roost in Zug, Wohnüberbauung Rimini in Zürich, Hochhaus Hard Turm Park für Hotel und 114 Wohnungen in Zürich, Sanierung und Erweiterung Bürogebäude Bahnhofstrasse in Zürich, Ausbau Bürogebäude Europa-Allee in Zürich, Wohnüberbauung in Bern-Brünnen. Auszeichnungen (Auswahl): Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich (2001 & 2005), Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich (2001 & 2003), Schweizer Betonpreis (2009). Weiterführende Links: www.gmuergeschwentner.ch Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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