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Die Formfindung für die beiden Projekte in Waidhofen/Ybbs und St. Pölten und die daraus resultierenden Folgen in der weiterführenden Planung und Umsetzung haben den bisher gewohnten Rahmen – auch wenn wir uns in unserer bisherigen Zusammenarbeit schon immer an anspruchsvolle konstruktive und formale Aufgaben mit heterogenen Nutzungen herangewagt haben – bei weitem gesprengt. Die schon im Wettbewerb und in der Entwurfsphase stark optimierten Formen wurden ohne Wenn und Aber umgesetzt, obwohl Kostendruck, Nutzeransprüche und im Falle der Musikschule die Entfernung zur Baustelle die Verwirklichung der Entwurfsidee ununterbrochen gefährdet haben. Obwohl die Nutzung der beiden Objekte unterschiedlicher nicht sein könnte, haben sie doch etwas gemeinsam: die kristalline Form und die anspruchsvolle Haut, also Hülle der Fassade. Die Eishalle in St. Pölten wurde vom Publikum freudig erwartet und ohne lange Aufwärmphase in Betrieb genommen. Musikschule und Konzertsaal haben die Bewohner der Stadt Waidhofen mit einem Volksfest nach fast zwei Jahren Bauzeit einfach wieder in den Veranstaltungskalender aufgenommen, als wäre dazwischen nicht eine großflächige Baustelle gewesen. In beiden Fällen blieb der erwartete Sturm der Entrüstung aus. Ist Architektur also auch im nichtstädtischen Bereich gesellschaftsfähig geworden oder hat das Ausmaß der eingeflossenen Knochenarbeit beim Betrachter einfach eine Beißhemmung verursacht? Der Entwurf für die Eishalle entstand in den letzten Baumonaten des Loisium Hotels und nahm am Computer und im Styropormodell ganz nonchalant Form an. Der Musikschule-Kristall machte uns seine Formgebung schon etwas schwerer, da er auf die Umgebung und das Baurecht mit seinen Abstandsregeln Rücksicht nehmen musste. Irgendwann waren die "Lichtohren" dann aber auch hier positioniert und für den Funktionsmix adäquate Sehschlitze erschaffen. Beide Baukörper sollten über Dach und Fassade hinweg gleichermaßen monolithisch wirken, wobei dieser Anspruch bei der Musikschule durch die steilen Dachflächen noch schwieriger umzusetzen war. Die wettersicheren Schalen wurden aus hellblauem Reynobond und brauner Max-Exterior-Kernplatte "komponiert". Allen Kosteneinsparungsmaßnahmen zum Trotz konnten wir in beiden Fällen unsere Visionen der äußeren Formen retten und hatten das Glück, eine ambitionierte Fassadenfirma zu finden, die vor der anspruchsvollen Geometrie nicht zurückschreckte. Beide Objekte – auch häufig in den Abendstunden in Betrieb – haben eine komplementäre Nacht/Tag-Wirkung. sam | ott-r. Franz Sam, geb. 1956 in Niederösterreich. Architekturstudium an der TU Innsbruck. Mitarbeit und Projektleitung bei Coop Himmelb(l)au. Lehraufträge an der Universität für angewandte Kunst in Wien, an der TU Innsbruck und der New Design University St. Pölten. Eigenes Büro in Krems und Wien seit 1992. Konsulent der BDO – Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Ortsbildpflege (seit 1997), Vorstandsvorsitzender ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich (seit 2005). Irene Ott-Reinisch, geb. 1963 in Innsbruck. Architekturstudium an der TU Innsbruck. Postgraduate Technischer Umweltschutz an der BOKU/TU Wien. Eigenes Büro in Wien seit 2000. Konsulentin des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung (seit 2000), Konsulentin für die Österreichische Entwicklungsarbeit (seit 2005), Konsulentin des Royal Government of Bhutan (seit 2006). 2001 Gründung der ARGE sam/ott-reinisch architekten in Wien. 2002–2005 Kooperation mit Steven Holl Architects NY für die Projekte Hotel und Besucherzentrum Loisium in Langenlois, Niederösterreich. Auszeichnungen: Anerkennung Österreichischer Alupreis für das Besucherzentrum Loisium in Langenlois (2004), European Hotel Design Award (2006), Österreichischer Bauherrenpreis (2006), Nominierung Niederösterreichischer Holzbaupreis für die Eishalle in St. Pölten (2008), Anerkennung Niederösterreichischer Kulturpreis für Architektur für die Eishalle in St. Pölten (2008). Realisierte Projekte (Auswahl): Besucherzentrum Loisium in Kooperation mit Steven Holl Architects NY in Langenlois (2003), Ballsporthalle Landessportschule in St. Pölten (2003), Hochspeicher Reisperbachtal in Stein, Niederösterreich (2004), Arztpraxis mit Café und Trafik in Paudorf (2005), Hotel Loisium in Kooperation mit Steven Holl Architects NY in Langenlois (2005), Eishalle Landessportschule in St. Pölten (2007), Schulzentrum Waidhofen/Ybbs (2008). Weiterführende Links: www.samottreinisch.at Projektliste Franz Sam in der nextroom architektur datenbank Projektliste Irene Ott-Reinisch in der nextroom architektur datenbank |
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