Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 4. März 2006. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner"    Freitag, 3. März 2006. 15.30 bis 18.00 Uhr.
Wohnbau Monte Laa
 
Elsa Prochazka antwortet auf die städtebauliche Situation entlang einer axial verlaufenden Parkanlage mit einer Torsituation. Der klar definierte, vom Boden abgehobene Baukörper schafft mit seiner in ein Pattern aufgelösten, stark farbigen Fassade ein kräftiges Einstiegssignal in das gesamte Wohnquartier. Durch ihre Mehrschichtigkeit löst die Fassade gleichzeitig die Maßstäblichkeit des Volumens auf.

Das gesamte Volumen wird durch skulpturale Pfeiler vom Boden ein Geschoss in die Höhe gehoben. Dies ermöglicht einen fließenden Übergang vom öffentlichen Park in die Tiefe des Wohnquartiers. Der Grünraum wird hier von einer niederen, kompakten Wohnverbauung begrenzt, deren Fassadensprache einen Image- und Rhythmuswechsel in sich birgt. Die großen zusammenhängenden Grünflächen, die durch die Art der Gebäudeanordnung entstehen, haben halböffentlichen, urbanen Charakter. Sie sind mittels üppiger, durch Erdkerne mögliche Baumpflanzungen strukturiert und beschattet und bieten dadurch Intimität, aber auch Lärm- und Windschutz.

Die Wohneinheiten zeichnen sich durch eine fast unbegrenzte Variabilität der Wohnungsgrößen aus. In sich sind die Wohnungen weiter zoniert und lassen sich durch abgeteilte Loggien, Wintergärten und Funktionszonen in einer neuen, attraktiven Weise je nach gewünschter Nutzung differenzieren.

Der vom Erdgeschoss optisch und funktional abgehobene Baukörper enthält klar zonierte Maisonetten. Trotz der städtebaulich bedingten Nord-Süd-Ausrichtung des Gebäudes kann so jede Wohnung nach Süden orientiert sein. Die in der Mittelachse angeordneten internen Stiegen und Storage-Zonen erschließen Räume mit großzügigem Zuschnitt. Die Wohnungseingänge liegen in jedem zweiten Geschoss, ebenso Kinderspielräume und Wohnfolgeeinrichtungen.

Das dem Park zugewandte Monte-Laa-Portal entwickelt eine starke Signifikanz. Die in weiten Bereichen freigehaltene Sockelzone lässt den Bau trotz seines großen Volumens über dem Gelände "schweben". Dadurch entsteht bei großer urbaner Dichte gleichzeitig eine großzügige Weite und Öffentlichkeit.
E.P.

Elsa Prochazka, geb. in Wien, Architekturstudium an der TU Wien und an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Architekturbüro Wien - architectureality_space&designstrategies.

Städtebau, Wohnbau, öffentliche Gebäude, Büro- und Industriebau; Ausstellungskonzeptionen und –design; Design und Crossover; Univ. Professorin, Leiterin der Studienrichtung raum & designstrategien an der Kunstuniversität Linz.

Ausstellungen: Biennale Venedig (1991), Biennale Venedig (1996), Personale Galerie AEDES in Berlin (1996), "housing in Vienna" in New York (2003), "The Visionary Power of Austrian Architecture" in Washington D.C. (2004).


Weiterführende Links:
www.prochazka.at
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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