Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 4. März 2006. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner"    Freitag, 3. März 2006. 15.30 bis 18.00 Uhr.
Jugendcamp Passail
 
Ein multifunktionales Campmodul für Jugendliche und Familien.
Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich der Titel einer Wettbewerbs-Ausschreibung, die Ende 2002 von der steiermärkischen Landesregierung ausgelobt wurde. Es ging dabei um Vorentwürfe für ein modulares Musterkonzept, das die architektonische, infrastrukturelle und funktionale Qualität im Bereich der Ferienherbergen verbessern sollte. Gefordert waren drei verschiedene Module: ein Betreuermodul mit einem Bett, ein Jugendraummodul mit sechs Betten und ein Familienmodul mit vier bis fünf Betten.
Unser Beitrag – schlussendlich das Siegerprojekt des Wettbewerbs – waren drei Container aus Massivholzplatten mit gleichen Längenabmessungen, die, beliebig kombinierbar, auf die städtebauliche oder ortsräumliche Situation des jeweiligen Projektstandortes eingehen können. Die Module sollen im Werk des Unternehmers komplett samt Einrichtung vorgefertigt und dann auf die Baustelle transportiert werden.

Im oststeirischen Almenland wurde das erste Projekt verwirklicht. Der Passailer Bürgermeister Kurt Rettinger begeisterte sich – ohne Aussicht auf Förderung – für diese Idee bzw. diese Art der Architektur und setzte das Jugendcamp als Bauherr innerhalb kürzester Zeit um (Planungsauftrag März 2004, Bezug Juli 2004). Sein Mut zu Neuem wurde mit dem Geramb-Dankeszeichen für Gutes Bauen 2005 sowie dem steirischen Holzbau-Anerkennungspreis 2005 belohnt. Bürgermeister Rettinger: "Ich weiß, dass es in der Bevölkerung oft eine Weile dauert, bis solche Bauten angenommen werden. Aber, mein Gott noch einmal, man kann nicht immer alles gleich weitermachen, ... man muss auch Mut für neue Lösungen haben."
Die Module der beiden in den Hang gesetzten Baukörper sind auf Stahlbetonsockel montiert, wobei der obere als Lager oder für technische Zwecke genutzt wird und gemeinsam mit der platzähnlichen Freifläche zwischen den Baukörpern einen gemeinsamen, sehr großzügigen Aufenthaltsbereich definiert. 58 Betten stehen hier zur Verfügung, aufgeteilt in zwei Betreuer- und acht Familien- bzw. Jugendraummodule.

Auf der Planneralm in Donnersbach, einem Schigebiet auf 1500m Seehöhe, wurde kürzlich das zweite Camp fertig gestellt. Noch heuer sollen in Wildalpen (am Fluss), in Neudau (in der Ebene) und in Bad Aussee (am Hang mit Aussicht auf den Dachstein) drei weitere Camps umgesetzt werden.
HBT.

HOLZ BOX TIROL, 2001 als ZT-GmbH mit Büro in Innsbruck gegründet. Davor Einzelbüros bzw. Kathan und Strolz bzw. Holz Box Tirol.

Erich Strolz, geb. 1959, aufgewachsen in Warth-Hochkrumbach. Architekturstudium an der TU Graz und an der Uni Innsbruck. Mitarbeit in Architekturbüros in Österreich, Deutschland und den USA, seit 1993 Projektgemeinschaft mit Armin Kathan.

Armin Kathan, geb. 1961, aufgewachsen in Lech. Architekturstudium an der Uni Innsbruck und der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Mitarbeit in Architekturbüros in Österreich und den USA, seit 1993 Projektgemeinschaft mit Erich Strolz.

Ferdinand Reiter, geb. 1969, aufgewachsen in Thal-Assling. Architekturstudium an der Uni Innsbruck. Seit 1993 im Büro HOLZ BOX TIROL tätig, Projektleiter der Jugendcamp-Anlagen.


Weiterführende Links:
www.holzbox.at
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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