|
Martin Feiersinger HOLZ BOX TIROL Helmut Richter Elsa Prochazka Adolf Krischanitz Ernst Linsberger PPAG Popelka Poduschka Angonese, Boday, Köberl INNOCAD Caramel Dietrich | Untertrifaller Hermann Czech Jean Nouvel Beneder / Fischer Klaus Stattmann "Turn On Partner" |
Das Problem und gleichzeitig die Chance des Standorts ist die Diskrepanz zwischen dem, was er jetzt ist, und dem, was er werden wird. Das Hotel muss zu dieser mittel- und langfristigen Entwicklung beitragen. Schon die jetzige Situation hat bei aller Ambivalenz ein gewisses Potential – von den Bürohäusern der Lassallestraße und der Neubebauung des Nordbahnhofgeländes über den Praterstern und die Venediger Au, das Rotlichtviertel um die Stuwerstraße, den "Wurstelprater", schließlich die Messe selbst mit ihren Erweiterungen und angeschlossenen neuen Nutzungen bis zu Trabrennbahn und Stadion mit anschließendem grünen Prater. Neben dem allgemeinen touristischen Publikum ist als Zielgruppe – in Verbindung mit den Baumaßnahmen der Messe, den Messeveranstaltungen, aber auch mit den zukünftigen konzeptiven und planerischen Initiativen für das Messeareal – ein kreatives Publikum aus dem geschäftlichen und kulturellen Bereich anzusprechen. Das Hotel ist ein charakteristisches Einzelobjekt des Areals; mit seinen Foyer- und Gasträumen muss es einen zwischen Messe und Volksprater gelegenen Merk-Ort bilden. Dabei sind nicht "paukenschlagartige" Überraschungswirkungen gefordert, sondern eine profunde Eigenart, an die man sich erinnert, wenn man das Gebäude einmal gesehen hat und wenn man einmal darin war. Die langfristige Werthaltigkeit des Gebäudes bedeutet nicht, dass es besonders teuer ist. Vielmehr kann gerade ein ökonomisches architektonisches Konzept eine zeitlose Qualität annehmen, wenn es nicht nur auf kurzfristigen Marketing-Überlegungen beruht. Der Nachteil des nahen Parkdecks wird entschärft, indem die Westseite des Hotels einen repräsentativen öffentlichen Charakter bekommt, also eine "Plaza" mit Haupteingang und Vorfahrt bildet. Die Neigung des Baukörpers (ca. 3,6°) unterstützt die Aufwertung der konkaven Plazafront. Auch im Inneren – etwa in den Zimmergängen – ist das Merkbarkeitselement schräger Wände (ebenso wie die Rundung des Baukörpers) ansatzweise vorhanden. Durch die Transparenz des Erdgeschosses mit größerer Raumhöhe ist die Beziehung zur Messe und zur übrigen Umgebung visuell präsent. Städtebauliche Figur Der gekurvte und geneigte Baukörper ist von allen wichtigen Blickrichtungen, auch von der Ausstellungsstraße aus, als Einzelgebäude erkennbar. Andererseits nützt der Gebäudeumriss die Grundstücksgrenzen aus und definiert dadurch die umliegenden Straßenräume im Sinne einer geschlossenen Bebauung. H.C. Hermann Czech, geb. in Wien. Teilnehmer bei Konrad Wachsmann an der Sommerakademie Salzburg, Studium bei Ernst A. Plischke an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Das ungleichartige Werk umfasst Planungen, Wohn-, Schul- und Hotelbauten ebenso wie Interventionen in kleinem Maßstab und Ausstellungsgestaltungen. Autor zahlreicher kritischer und theoretischer Publikationen zur Architektur. In seiner Theorie spielen die Begriffe Umbau und Manierismus eine zentrale Rolle. Preis der Stadt Wien für Architektur (1985), Kunstpreis Berlin (2001). Seit 2004 Gastprofessur an der ETH Zürich. 1980, 1991 und 2000 Teilnahme an der Architektur-Biennale Venedig. Realisierte Bauten (Auswahl): Kleines Café in Wien (1970 und 1974), Umbau Palais Schwarzenberg in Wien (1984), Rosa Jochmann-Schule in Wien-Simmering (1994), Winterverglasung der Loggia der Wiener Staatsoper (1994), Restaurierung des ehemaligen Arbeitsamts Wien-Liesing von Ernst Plischke (1997), Theatercafé in Wien (1998), Ausstattung des Seminarzentrums und Gästehauses der Swiss Re in Zürich-Rüschlikon (mit Adolf Krischanitz, 2000). Ausstellungsgestaltungen (Auswahl): "von hier aus" in Düsseldorf (1984), "Wien 1938" im Wiener Rathaus (1988), "Schubert97", Wien 1997. Weiterführende Links: architekt@hermann-czech.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
|||
|
||||