Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 20. März 2004. 12.30 bis 22.00 Uhr.
Umbau und Erweiterung der Albertina
Tradition und Öffnung in der Hofburg

archiguards
Martin Scharfetter
Delugan_Meissl
Geiswinkler & Geiswinkler
Patricia Zacek
Nasrine Seraji
fasch&fuchs.
Tschapeller/Schöffauer
Leeb Condak Grundmann
Riepl Riepl Architekten
Eichinger oder Knechtl
Markus Pernthaler
Steinmayr & Mascher
Riegler Riewe
Klaus Kada


 
Die Albertina präsentiert sich heute als Ausstellungszentrum und Museum in der Wiener Innenstadt. Der Haupteingang ist verlegt, die Kassenhalle unter dem Glasdach des Albertinahofes neu gestaltet, und die Bastei ist nach Plänen des Landschaftsarchitekten Günther Vogt frisch bepflanzt. Ins neue lichtdurchflutete Entree wurden außerdem vom Architekten Arkan Zeytinoglu ein Café und vom Designer Cullom Lumbsden ein Museumsshop eingefügt. Der Innenhof war einst der Kutschenhof, von dem aus der Weg durch die von Joseph Kornhäusel geschaffene Sphinxallee ins Piano nobile führte.

Mit dem Großbrand in der Hofburg 1992 wurde offensichtlich, dass die Sammlung Albertina - eine der beiden weltweit größten Grafiksammlungen - nicht ausreichend geschützt ist. Als wichtigstes Ziel waren daher eine zeitgemäße, sichere Lagerung der Sammlung und ein Studien- und Forschungszentrum vorrangig zu realisieren.

Der Baubestand der Albertina präsentierte sich uns als stark verschachtelter und immer wieder erweiterter Komplex, der in seinen Ursprüngen auf ein barockes Palais auf der Bastei und ein frühbarockes Kloster auf Stadtniveau zurückgeht. Die Augustinerkirche war nur durch eine Holzwand von der Sammlung getrennt, und Grillstuben und Privatwohnungen lagen mitten in der Sammlung. Aufgrund der Rahmenbedingungen war es geradezu geboten, einen sicheren Tiefspeicher in den Erdkörper der Bastei zu setzen und unmittelbar daran ein bestens belichtetes Studiengebäude zu errichten. Das Lager als Logistikzentrum liegt nun an der Schnittstelle von Bestand und Neubau. So platziert ist dieses Projekt zwischen Palmenhaus und Hofbibliothek des Fischer von Erlach für den Stadtwanderer unsichtbar. Nach Fertigstellung des Studiengebäudes konnte mit der Planung des Ausstellungszentrums begonnen werden, wobei die Restaurierung der historischen Bauelemente von den Fassaden bis zu den Prunkräumen und ihrer Ausstattung in den Händen der Experten der Albertina lag.

Um das Besucherzentrum des Albertinahofes sind zwei Ausstellungshallen angeordnet: die neue unterirdische Kunstlichthalle als eine Art "white cube", die durch von Lichtwänden begrenzte Rolltreppen von oben erschlossen ist, und im Piano nobile die Ausstellungsräume der Stiftung "propter homines", mit idealen Bedingungen für Künstler-Werkschauen wie Munch, Dürer und Rembrandt.

Mit der Sanierung des Augustinerkonvents und dem Umbau des "Invisible Cinema 03" für das Österreichische Filmmuseum präsentiert sich jetzt der gesamte Baukomplex Albertina als Synthese von alt und neu.
F. M.

Friedrich H. Mascher, geb. 1949 in Linz. Architekturstudium in Wien und Graz 1970-1984. Freischaffender Architekt in Wien seit 1992, derzeit Univ.Prof. für Architektur an der Kunstuniversität Linz.

Erich Gottfried Steinmayr, geb. 1946 in Feldkirch. Architekturstudium in Graz 1965-1973. Freischaffender Architekt in Feldkirch seit 1980. Lehrtätigkeit u.a. an der Uni Innsbruck und der ETH Zürich.

Gemeinsames Büro Steinmayr & Mascher seit 1993.
Bauherrnpreis der ZV der Architekten Österreichs 1996 für die Erweiterung Rathaus - Bauamt Lustenau, Vorarlberg.
Realisiert wurden u.a. der Industriebau für die Heizbösch KG in Lustenau sowie das Sonderkrankenhaus der Stiftung Maria Ebene, Maria Ebene, beides in Vorarlberg.
Umbau und Erweiterung der Albertina, Wien, Eröffnung 2003


Weiterführende Links:
www.steinmayr-mascher.com
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank
weitere Projektbilder von Margherita Spiluttini

   
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