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archiguards Martin Scharfetter Delugan_Meissl Geiswinkler & Geiswinkler Patricia Zacek Nasrine Seraji fasch&fuchs. Tschapeller/Schöffauer Leeb Condak Grundmann Riepl Riepl Architekten Eichinger oder Knechtl Steinmayr & Mascher Riegler Riewe Klaus Kada |
Wir alle erinnern uns an Sport in Innenräumen: Getrennt von Licht und Luft, turnten wir in beengten, strikt ausgerichteten Räumen, die ein Gefühl der Abgeschlossenheit vermittelten. Das widerspricht unserer Vorstellung von körperlicher Bewegung, die im Idealfall im Freien stattfindet. Die Volksschule von St. Margarethen, einem idyllischen Dorf am Land, erhielt als Zubau eine neue Turnhalle. Diese Anlage dient nicht nur dem täglichen Unterricht, sondern auch dem Training und Wettkämpfen lokaler Vereine. Der klar erkennbare Landschaftsbezug der nahen Bauernhäuser führte zur Vorstellung eines Bauwerks, das mit seiner Umgebung in einen Dialog tritt. Die Halle wurde daher zum Brennpunkt eines Beziehungsgeflechts, ihre unterschiedlichen Fassaden orientieren sich am jeweiligen Gegenüber. Der zurückhaltenden äußeren Erscheinung steht ein Innenraum gegenüber, der die sportliche Dynamik durch expressiv-plastischen Einsatz von Konstruktion und Material zum Ausdruck bringt. Dem Ideal der "Bewegung im Freien" folgend entsteht ein Innenraum von maximaler Größe mit fließenden Bezügen zum Außenraum. Gegenwärtige Einkaufswelten wenden sich in ihrer marktschreierischen Qualität an einen Konsumenten, der durch visuelle Opulenz überredet, wenn nicht gar verwirrt werden soll. Dem gegenüber steht die Idee des Einkaufens in einem architektonischen Rahmen, der mündige Entscheidungen unterstützt. Auf einem Grundstück an der südlichen Peripherie von Graz wurde im Anschluss an ein bestehendes Fliesenhandelsgeschäft das neue Ausstellungsgebäude "Fliesen Leeb" errichtet. Die für Randgebiete typische Orientierungslosigkeit führte zur Vorstellung eines kompakten, in sich ruhenden Baukörpers, der visuellen Halt geben soll. Vier identische, plastisch ausgebildete Fassaden bestehen aus eigens hergestellten, übereinander geschichteten Fertigteilen, die mit einem Glasmosaik in drei verschiedenen Orangetönen verkleidet wurden. Diese gewellten Fassaden umhüllen die Ausstellungsräume und werden zum abstrakten Träger ihres Inhalts. - Der Innenraum präsentiert sich als komplexer Raum, der sich über acht verschränkt gelagerte Ebenen erstreckt. Entsprechend den unterschiedlichen Aktivitäten - Ankommen, Eintreten, Begutachten, Innehalten, Zurückblicken, Flanieren - wurde dem Raum eine Bewegungs- und Blickchoreographie zugrunde gelegt. Der Besucher eignet sich den Raum in einer freien, kreisenden Bewegung an. P.L. Peter Leeb, geb. 1962 in Klagenfurt. Architekturstudium an der TU Graz 1981-90. Gaststudium an der Irwin S. Chanin School of Architecture der Cooper Union in New York 1991-92. Mitarbeit bei Raimund Abraham 1992-96. Lehrtätigkeit am Pratt Institute 1993-95. 1997 Übersiedlung nach Wien und gemeinsames Studio mit Christina Condak. Seit 1999 Zusammenarbeit mit Dieter Grundmann. Christina Condak, geb. 1966 in New York City. Kunst- und Literaturstudium am Hobart William Smith College in Geneva, N.Y., Architekturstudium an der Irwin S. Chanin School of Architecture der Cooper Union in New York 1989-94. Mitarbeit bei Toshiko Mori in New York 1994-97. 1997 Übersiedlung nach Wien und gemeinsames Studio mit Peter Leeb. Seit 1997 Lehrtätigkeit an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Dieter Grundmann, geb. 1962 in Wolfsberg/Kärnten, Architekturstudium an der TU Wien 1982-95. Mitarbeit im Atelier Prof. Holzbauer 1995-97. Zusammenarbeit mit Peter Leeb seit 1999. Für das Ausstellungsgebäude in Graz erhielten Peter Leeb und Christina Condak 2003 den "Tile of Spain Award for Architecture". Weiterführende Links: peter.leeb@chello.at Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank |
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