Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 20. März 2004. 12.30 bis 22.00 Uhr.
Stadthalle/Bundesschulzentrum
Die produktive Kraft von Zwischenräumen

archiguards
Martin Scharfetter
Delugan_Meissl
Geiswinkler & Geiswinkler
Patricia Zacek
Nasrine Seraji
fasch&fuchs.
Tschapeller/Schöffauer
Leeb Condak Grundmann
Riepl Riepl Architekten
Eichinger oder Knechtl
Markus Pernthaler
Steinmayr & Mascher
Riegler Riewe
Klaus Kada


 
Stadthalle und Bundesschulzentrum bilden gemeinsam einen neuen urbanen Brennpunkt, der mit seiner Umgebung auf vielfältige Weise kommuniziert. Vorgelagerte Plätze, Höfe, sowie Sport- und Freizeitanlagen lassen trotz der Randlage ein öffentliches Leben entstehen. Unterschiedliche Nutzungen erhöhen die Vitalität des Orts. Diese umfassende Verbesserung der Qualität eines Stadtteils ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbes, der von der Bundesimmobiliengesellschaft initiiert wurde.

Der ursprüngliche Bau aus den 70er Jahren repräsentierte eine sehr schematische Auffassung von Schule und wirkte nach außen abweisend und behäbig. Wir wollten im Zuge der Erneuerung akute Mängel beseitigen und durch gezielte Eingriffe sowie Ergänzungen ein Ambiente entwickeln, das die Idee des ursprünglichen Baus bewahrt, aufnimmt und neu interpretiert. Zugleich wollten wir den vielfältigen Anforderungen einer lebendigen Schule gerecht werden. Das bedeutet mehr als nur gut ausgestattete Unterrichtsräume. Die Schule lebt insbesondere auch von den Orten "dazwischen", die nicht nur einem bestimmten Zweck gewidmet sind, sondern zu unterschiedlichsten Aktivitäten anregen.

Mit betont lapidaren Mitteln wurde ein komplexes Raumgefüge entwickelt. Alt und Neu sind keine Gegensätze, sondern ergänzen einander nahezu unbemerkt. Die Übergänge sind fließend. Anstatt drängender Inszenierungen sind stille, hintergründige Orte entstanden. Eine Abfolge von mehrdeutigen Zwischenzonen - innen wie außen - bildet den Rahmen für ungezwungene Bewegung und Kommunikation. Wechselnde Atmosphären sind das dafür notwendige, stimulierende Ferment.

Unser allgemeines Ziel war es, nicht nur dem Notwendigen, sondern auch dem Möglichen Platz einzuräumen. In diesem Zusammenhang besitzt Kunst eine unverzichtbare Rolle. Sie ist durch spezifische Installationen an verschiedenen Orten innen und außen präsent - nicht als Dekoration, sondern als zusätzlicher Anstoß für neue, unerwartete und eigenständige Gedanken.

Die Stadthalle dient einerseits dem Turnunterricht, andererseits bietet sie die Möglichkeit zur Durchführung verschiedenster Veranstaltungen. Eine weite Hülle umfasst eine "innere Landschaft", die dadurch gekennzeichnet ist, dass wesentliche Bereiche wie Vorplatz, Foyer, Galerie und Tribüne in einer sehr offenen Beziehung zueinander stehen. Räumliche Großzügigkeit und kommunikative Offenheit sind auch hier die bestimmenden Charakteristika.
Landschaftsplanung: Anna Detzlhofer, Wien.
Mediales Projekt: AEC Ars Electronica Center, Linz.
Kunst: Liam Gillick, New York.
R.R.

Gabriele Riepl, geb. 1954 in Tirol. Architekturstudium an der TU Wien und der TU Innsbruck.

Peter Riepl, geb. 1952 in Oberösterreich. Architekturstudium an der TU Innsbruck. Gastprofessur an der Universität Kassel (2000). Seit 1985 gemeinsames Atelier mit Gabriele Riepl in Linz.

Riepl Riepl Architekten realisierten eine Reihe von Bauten vornehmlich in Oberösterreich, u.a. das O.K Centrum für Gegenwartskunst in Linz (1998), die Engel Fabrik in Dietach (1997), die Kirche St. Franziskus in Steyr (2001) und die Fachhochschule in Eisenstadt (2003).
Das Atelier wurde mit dem Kulturpreis des Landes OÖ. 1989, dem Architekturpreis der Österreichischen Beton- und Zementindustrie 1990 und 2003, dem OÖ. Holzbaupreis 2003 sowie dem Bauherrnpreis der ZV der Architekten Österreichs 1990, 1998, 2001 und 2003 ausgezeichnet.


Weiterführende Links:
www.rieplriepl.com
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank

   
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