|
PPAG architects Geiswinkler & Geiswinkler Atelier 5 Silvia Boday Köb&Pollak Architektur fasch&fuchs. Paul Katzberger Hubmann • Vass Dietmar Feichtinger SPAN & Zeytinoglu gaupenraub +/- Nieto Sobejano lichtblau.wagner Tuscher Weiskopf "Turn On Partner" |
Sommer 2008: In Dänemark bereitet man sich mit voller Kraft auf den im Dezember 2009 stattfindenden Klimagipfel vor. Oberstes Thema ist die Vermeidung bzw. drastische Verminderung von CO2-Emissionen. Der unweit von Kopenhagen beheimatete Velux-Konzern nahm dies zum Anlass, das Projekt "Model Home 2020" ins Leben zu rufen. In fünf europäischen Ländern sollen insgesamt sechs Pilotprojekte zum Thema klima- und umweltschonendes Bauen realisiert werden. Für das österreichische Projekt wird ein geladener Wettbewerb ausgeschrieben, den das Architektenduo HEIN-TROY gewinnt. Das zur Verfügung stehende Grundstück in Pressbaum bei Wien stellt sich entgegen dem ersten Eindruck nahezu als ideal für dieses Thema heraus, da es durch seinen schwierigen Zuschnitt, seinen teilweise hohen Verschattungsgrad und die direkt angrenzende Nachbarbebauung für Österreich realitätsnahe Planungsbedingungen vorgibt. Die ursprüngliche Wettbewerbsidee der Konzeption eines Passivhauses wird von den Architekten verworfen, da ein Erreichen dieses Standards unter den gegebenen Bedingungen nur durch einen äußerst kompakten und hüllflächenoptimierten Baukörper – zu Ungunsten räumlicher Qualitäten – möglich wäre. Die architektonische Reaktion auf den Ort erfordert einen langgestreckten und wenig kompakten Baukörper, der es ermöglicht, die nahe stehenden Nachbarhäuser auszublenden, den traumhaften Ausblick in den Wiener Wald und auf den nahe gelegenen Stausee zu integrieren und ein Maximum an natürlicher Belichtung ins Haus zu holen. Das Thema Passivhaus ist in Dänemark noch nicht annähernd so verbreitet wie in Österreich. Vielmehr spielen dort die Themen Baustoffökologie und die Minimierung des Kunstlichtbedarfs eine weitaus zentralere Rolle im Kampf für den Klimaschutz. Im Austausch mit den dänischen und österreichischen Bauherren sowie dem IBO und der Donauuniversität Krems wird die Idee eines CO2-neutralen Hauses geboren. 2010 erfolgt nach etwa zweijähriger Planungs- und Entwicklungsphase schließlich der Spatenstich und nur 6 Monate später die Fertigstellung dieses ehrgeizigen Architekturprojektes, welches neben einem Maximum an ortsspezifischer räumlicher Qualität einen außerordentlich hohen Tageslichtfaktor in allen Aufenthaltsbereichen aufweist und gleichzeitig seinen (durch Errichtung und Betrieb) verursachten ökologischen Fußabdruck in spätestens 30 Jahren beseitigt haben wird. H.T. Matthias Hein, geb. 1971 in Bietigheim, Deutschland. Architekturstudium an der Technischen Universität Innsbruck und Wien. Mitarbeit im Büro Gohm & Hiessberger, Feldkirch. 2002 Gründung Büro Hein in Bregenz. Juri Troy, geb. 1972 in Bregenz. Architekturstudium an der Technischen Universität Innsbruck und an der Akademie der Bildenden Künste Wien. 2003 Gründung Büro Troy in Wien. 2005–2007 Lehrauftrag an der TU Wien, Institut für Architektur und Entwerfen. Seit 2006 projektbezogene Partnerschaft. Realisierte Projekte (Auswahl): Urnenstelen Friedhof in Hörbranz (2002), Kultur- und Geschäftshaus in Schoppernau (2003), Dorfzentrum in Übersaxen (2004), Feuerwehr und Bergrettung in Schoppernau (2005), Wohnanlage Auerwelsbachstraße in Wien (2007), Grünes Haus in Feldkirch (2007), Mehrfamilienhaus K³ in Hörbranz (2009), Michael Grzimek Schule in Frankfurt am Main (2009), Feuerwehrhaus / Rot-Kreuz-Zentrale in Wolfurt (2009), Aufbahrungshalle und Friedhofsumgestaltung in Hörbranz (2010), Volksschule und Kindergarten in Satteins (2010), Velux Sunlighthouse in Pressbaum (2010). Aktuelle Projekte (Auswahl): Erweiterung Gymnasium Gallusstraße in Bregenz (Neubau 2012, Sanierung 2013), Mehrzweckhalle in Frankfurt am Main (2011), Einfamilienhaus J-T in Hörbranz (2011), Gasthaus am Pfänder in Lochau (2011), Einfamilienhaus S in Schlins (2011), Erweiterung Firmengebäude N in Rankweil (2011). Auszeichnungen (Auswahl): Carl Appel Preis der Akademie der Bildenden Künste Wien (2002), Pilgrampreis (2003), Vorarlberger Holzbaupreis, Auszeichnung (2005), Vorarlberger Bauherrenpreis (2005), Vorarlberger Holzbaupreis, Auszeichnung (2009), Energy Globe Vorarlberg (2009), Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie (2010), Active Architecture Award (2010), Hypo Bauherrenpreis (2010). Weiterführende Links: www.hein-troy.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
|||
|
||||