Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 12. März 2011. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 11. März 2011. 13.00 bis 19.00 Uhr.
Brücken Simone-de-Beauvoir | Mont-Saint-Michel
 
Passerelle Simone-de-Beauvoir
Die Brücke ist das zentrale Verbindungsglied eines groß angelegten Stadtumbaus des Pariser Ostens. Dort, wo sich bis in die 1970er Jahre ausgedehnte Lager- und Markthallenkomplexe befanden, die per Schiff von der Seine her beliefert wurden, sind mit dem Parc de Bercy am Nordufer und dem neuen Stadtteil rund um die Nationalbibliothek am Südufer völlig neue urbane Strukturen entstanden.

Der Erfolg des Konzepts der Passerelle besteht wohl vor allem in ihrer verblüffend einfachen Konstruktionslösung, die eine Vielzahl von unerwarteten Zusatzleistungen, höchste Eleganz sowie komplexe Nutzungs- und Interpretationsmöglichkeiten bietet. Vor allem städtebaulich gibt es einen deutlichen Mehrwert: Denn Feichtinger erreichte nicht nur die brückenübliche Verbindung von zwei, sondern gleich von sechs Punkten.

Rein optisch überrascht auf den ersten Blick die enorme freie Spannweite der Brücke von 194 Metern – insgesamt misst sie 304 Meter Gesamtlänge, was exakt der Höhe des Eiffelturms entspricht – bei extrem schlanker, fast filigran erscheinender Konstruktion. Feichtinger löste dieses klassische ästhetische Ideal der Moderne scheinbar mühelos und gerade deshalb so faszinierend ein, indem er die Wegführung der Nutzer mit der Konstruktion fast vollständig zur Deckung brachte – und so kaum ein Element außerhalb der Primärkonstruktion in Kauf nehmen musste, das visuell wirksam wird.
Matthias Böckl in "Architektur Aktuell", Sept. 2006


La Jetée du Mont-Saint-Michel
2001 wurde der Wettbewerb für die Verbindung zwischen dem Mont und dem Festland ausgeschrieben. Die Entscheidung der Jury wurde offiziell im April 2001 bekanntgegeben. Das Projekt von Dietmar Feichtinger Architectes, Paris, mit SBP, Stuttgart, wird zur Weiterbearbeitung empfohlen.

Hervorgehoben wurde von der Jury der "minimalistische elegante und der Landschaft entsprechende" Entwurf, der sich durch seine "Kontinuität in der Form und den ausgewählten Materialien der einzelnen Teilbereiche" von den anderen Entwürfen abhob. Das Projekt geht in Kürze in Bau.
D.F.

Dietmar Feichtinger, geb. 1961 in Bruck an der Mur. 1981–1988 Architekturstudium TU Graz. 1994 Gründung des Büros in Paris. 2002 Gründung der Filiale Feichtinger Architectes Wien. Das Büro umfasst seit mehreren Jahren ein Team von 30 Personen und wurde für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet. Verschiedene Lehraufträge und Gastprofessuren sowie zahlreiche Vorträge Dietmar Feichtingers in ganz Europa.

Realisierte Projekte (Auswahl): Donauuniversität Krems (2005), Passerelle Simone-de-Beauvoir in Paris (2006), Shanghaibrücke in Hamburg (2006), Museumspasserelle in Hamburg (2007), Dreiländerbrücke in Weil am Rhein, Deutschland – Huningue, Frankreich (2007), Fußgängerbrücke in Valmy, Frankreich (2008), Fußgängerbrücken Braque, Miro, Chagall in Strassbourg (2008), Schulzentrum Taufkirchen, Österreich (2009), Verkaufs- und Finanzzentrale Voestalpine Stahl Gmbh in Linz (2009), Landeskrankenhaus in Klagenfurt (2010).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Derzeit werden Bauten in Frankreich, Österreich, Belgien und Deutschland realisiert.

Auszeichnungen (Auswahl): Mies van der Rohe Award, Nominierung mit 3 Projekten (2007), Europäischer Stahlbaupreis für die Passerelle Simone-de-Beauvoir (2007), Deutscher Brückenbaupreis für die Dreiländerbrücke (2008), Oberösterreichischer Holzbaupreis (2009), Mies van der Rohe Award, Nominierung mit 2 Projekten (2011), Best Office Award für die Verkaufs- und Finanzzentrale Voestalpine Stahl Gmbh (2009), Bauherrenpreis 2009 für das Schulzentrum Bilger-Breustedt (2010).


Weiterführende Links:
www.feichtingerarchitectes.com
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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