Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 5. April 2003. 13.30 bis 22.00 Uhr.
Bootshaus am See/Ferienhaus in den Bergen

ARTEC Architekten
Marte.Marte
Pichler & Traupmann
Wolfgang Pöschl
BKK-3/Johann Winter
Češka Priesner
Georg Driendl
Henke Schreieck
the next ENTERprise
Giner & Wucherer
noncon:form
Snøhetta/Christoph Kapeller
Hans Hollein
COOP HIMMELB(L)AU
Jabornegg & Pálffy


 
Der Mensch hat ein immer stärkeres Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten von Hektik und visueller Überreizung - nach einem Ort der Ruhe und Meditation.

Das Bootshaus der Familie Steinhauser und das Ferienhaus der Familie Seewald wurden jeweils an einem besonderen Ort gebaut. Das Bootshaus liegt an einem künstlich angelegten Kanal eines Sporthafens aus den 60er Jahren am Bodensee. Das Ferienhaus befindet sich in Furx, einem kleinen Vorarlberger Bergdorf, hoch über dem Rheintal, umgeben von einer faszinierenden Berglandschaft. Die beiden Gebäude sind so unterschiedlich, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch es verbindet sie der besondere Ort aber auch ihre einfache Form. Das Gebäude ist ein Werkzeug, welches die Kraft des Ortes verstärkt.

Das Bootshaus steht inmitten einer improvisierten Bootshauskolonie. Das Haus stellt sich gegen die Zufälligkeiten dieser Kolonie und zeigt seine Souveränität in einer kompakten Hülle und unsichtbaren Details. Eine leichte Holzkonstruktion, umgeben von einem Panzer aus Aluminiumplatten, ruht auf einer lang gezogenen Stützmauer aus Beton unmittelbar am Wasser. Ein breites Rolltor schließt die Bootsgarage, darüber befinden sich der Wohn- und Schlafbereich mit großzügigem Fenster zum Kanal. Das Dach dient als Sonnenterrasse, wenn zwei große Klappen hydraulisch geöffnet werden und so den Ausblick auf den Bodensee freigeben.

Das Ferienhaus in den Bergen ist aufgrund des Wunsches entstanden, sich in einer wunderschönen Berglandschaft zu entspannen. Das faszinierende Panorama hat die Familie Seewald bewogen, eine bestehende Hütte zu verwenden und diese grundlegend umzubauen. Der nahezu quadratische, im Innern offene Grundriss wird bestimmt durch vier Bildausschnitte, vier Landschaftsbilder, die man durch die Fenster wahrnimmt und die die Kraft des Ortes erst richtig erlebbar machen. Die Hülle mit den feinen Texturen des Lärchenholzes und den tiefen Fensterlaibungen sowie ein schlichtes Blechdach erinnern mehr an eine Schutzhütte, denn an ein Wohnhaus. Große Schiebetore versetzen das unbewohnte Gebäude in einen Dornröschenschlaf.
M.M.

Bernhard Marte, geb. 1966 in Dornbirn/Vorarlberg
Stefan Marte, geb. 1967 in Dornbirn/Vorarlberg.

Architekturstudium an der Technischen Universität in Innsbruck. Gründung des Büros im Jahre 1993.
Marte.Marte bauten u.a. Wohnhäuser wie das Ferienhaus Seewald, Furx 2001, das Bootshaus Steinhauser, Fussach 2001, das Haus Marte, Dafins 1998 und das Haus Frick, Röthis 1996, sowie verschiedenste öffentliche Bauten wie die Beschützende Werkstätte der Caritas, Bludenz 2002, den Friedhof in Batschuns, 2001, die Frödischbrücke in Muntlix, 1999, oder die Totenkapelle in Weiler, 1994. Derzeit wird gerade ein außergewöhnlicher Gewerbebau für die Firma "System Industrie Electronic AG" in Lustenau fertig gestellt, ein in der Schweiz gewonnener Wettbewerb für eine exklusive Wohnanlage wird 2003/2004 realisiert.
Zahlreiche Publikationen u.a. in architektur.aktuell (Wien), a+u (Japan) und Wallpaper (London).


Weiterführende Links:
www.marte-marte.com
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank

   
top