Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 5. April 2003. 13.30 bis 22.00 Uhr.
Museum am Judenplatz

ARTEC Architekten
Marte.Marte
Pichler & Traupmann
Wolfgang Pöschl
BKK-3/Johann Winter
Češka Priesner
Georg Driendl
Henke Schreieck
the next ENTERprise
Giner & Wucherer
noncon:form
Snøhetta/Christoph Kapeller
Hans Hollein
COOP HIMMELB(L)AU
Jabornegg & Pálffy


 
Die Realisierung des Holocaust-Mahnmales am Wiener Judenplatz dauerte aufgrund seiner politischen Brisanz mehrere Jahre. Zugleich wurde das Museum am Judenplatz neu gestaltet und eigene Räume für die archäologischen Grabungsfunde geschaffen.
Der Entwurf der bekannten britischen Künstlerin Rachel Whiteread für das Holocaust-Mahnmal schloss offensichtliche Analogien zwischen ihrer Arbeit und den archäologischen Grabungsfunden aus. Die Platzgestaltung, der Umbau des Museums am Judenplatz im Misrachi-Haus und die unterirdischen Grabungsfunde wurden somit getrennt behandelt. Diese Planungen wurden von den Architekten Christian Jabornegg und András Pálffy übernommen.

Der Judenplatz, einer der schönsten Plätze Wiens, sollte verkehrsfrei werden. Dafür wurden sogar die Fiakerrouten verlegt. Es war nahe liegend, die in der Innenstadt üblichen alten Granitsteine als Pflaster zu verwenden. Die künstliche Beleuchtung des Platzes erfolgt nun von den Dächern der angrenzenden Häuser. So wird der Platz als eine Art "Raum im Freien" ausgeleuchtet, in seinem Zentrum kommen nunmehr das Holocaust-Mahnmal und das Lessing-Denkmal zu ihrer vollen Wirkung.

Über die neuen Ausstellungsräume im Erdgeschoss und im Keller des Misrachi-Hauses erreicht man einen unterirdischen Verbindungsgang, der zu der archäologischen Ausgrabung führt. Am Ende dieses Ganges wird der Blick in die Mitte des Schauraumes gelenkt, um sogleich einen Überblick über den freigelegten Umriss der 1421 zerstörten Synagoge zu geben.

Eine einheitliche dunkle Raumhülle bildet den Hintergrund für die Ausgrabungen, die dadurch im Mittelpunkt der Wahrnehmung stehen. Eine entsprechende Lichtinszenierung intensiviert die Raumstimmung und Raumwirkung.
M.U.

Christian Jabornegg, geb. 1956 in Wels
András Pálffy, geb. 1954 in Budapest

1988 Gründung eines gemeinsamen Büros.
Ausgeführte Projekte:
Generali Foundation, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, 1040 Wien, 1992-1996
Documenta X, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, Fridericianum Kassel, 1995-1997
DB-AG, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, Südflügel Hauptbahnhof Kassel, 1995-1997
SKWB Schoellerbank, Büroräume, 1010 Wien, 1997-2000
Museum Judenplatz, Ausstellungsräume für Grabungsfunde des Mittelalters, 1010 Wien, 1995-2000
Projekte in Planung/Ausführung:
Künstlerhaus, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, 1010 Wien
Stift Altenburg, Ausstellungsräume für Grabungsfunde des Mittelalters, 3591 Altenburg

Weiterführende Links:
jabornegg.palffy@chello.at
Projektliste der Architekten in der nextroom architektur datenbank

   
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