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PAUHOF Architekten flöckner schnöll Rüdiger Lainer Adolf Krischanitz | Roger Diener Wolfgang Ritsch pool Architektur Anna Heringer lichtblau.wagner Bulant & Wailzer MSPH Architekten Johannes Wiesflecker Schlögl & Süß Hariri & Hariri querkraft "Turn On Partner" |
Der Wettbewerb für das Altenwohn- und Pflegeheim bot die Möglichkeit, die im Büro immer wiederkehrenden Themen des ökologischen Holzbaus, des betriebsorientierten Energiekonzeptes und des Bauens in der Region durchzuspielen und weiterzuentwickeln. Dabei erschien das Grundstück am Ortsrand auf den ersten Blick nicht gerade gut geeignet für eine Aufgabe, die das Zentrum und das fußläufig erreichbare Ereignis sucht. Während der Entwurfsphase entstanden mit dem Bauherren aber Möglichkeiten, die die Bewohner mit dem Ort und der Region verbinden. Zu Mittag essen jetzt die Schüler gemeinsam mit den älteren Damen und Herren, der Ortsgottesdienst findet jeden zweiten Sonntag im Haus statt, und Veranstaltungen sowie die ins Haus übersiedelte Ortsbibliothek sorgen für Besucher. Bauen als kultureller Beitrag Ausgehend von der regionalen, bäuerlich-anonymen Bauweise wurde ein Holzbau entworfen, der im Erdgeschoss auf einem Betonsockel aufliegt. Die traditionellen Holzstadel werden auf Natursteinsockel gehoben, um der Erdfeuchte zu entgehen. Dies ist ein Bild, das den 80-jährigen Bewohnern vertraut ist. Viele Details im Haus beziehen sich auf das Vertraute und Gewohnte der Bewohner. Geländer wurden mit Eisenglimmer so beschichtet, dass der Eindruck einer gusseisernen Konstruktion entsteht; der Sonnenschutz besteht aus einem Schiebeladen, der das Licht wie durch die Luftfugen in Heustadeln filtert; die Gemeinschafts- räume sind rundum mit Lärchenholz ausgekleidet, sodass der Eindruck einer bäuerlichen Stube entsteht. Das große Volumen entwickelt sich um einen dreigeschossigen Wintergarten, eine klimatische Pufferzone. Geruch, Lichteinfall, Temperatur, die natürlichen Holzfarbtöne und der gefärbte erdige Beton (gebranntes Siena) verführen zu ganzjährigen Spaziergängen um den mediterranen Garten. Den Bewohnern aus der Region werden beim Spazierengehen Ausblicke in die Landschaft geboten, beispielsweise auf den Hausberg "Latschur". Die Beziehung der Bewohner zu ihrem Haus bzw. ihrem Ort und das regional-kulturelle, Ressourcen schonende Bauen in der Holzregion des oberen Drautales sind die zentralen Themen des Altenheimes. D.W. Dietger Wissounig, geb. 1969 in Klagenfurt. Architekturstudium an der TU Graz. Diplomarbeit in und über die Region Klang Valley in Malaysia, Projektarchitekt für verschiedene Büros, seit 2004 Lehrauftrag an der TU Graz. 2002 Gründung des eigenen Büros. Auszeichnungen: Kärntner Landesbaupreis (2005), Holzbaupreis (2005), Auszeichnung Neues Bauen in den Alpen (2006), Nominierung für den Piranesipreis (2006), Nominierung für den österreichischen Staatspreis für Energie/Nachhaltigkeit (2006), Kärntner Landesbaupreis (2006), Kärntner Holzbaupreis (2007). Realisierte und in Bau befindliche Projekte, zum Teil in Holzbauweise (Auswahl): Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld (2005), Wohnanlage in Markstein (2006), Wohn- und Therapiehaus G. in Klagenfurt (2008), Altenwohn- und Pflegeheim in Maria Gail (2009), Altenwohn- und Pflegeheim in Leoben (2009), Wohnanlage Engelsdorferstrasse in Graz (2010), Sport- und Kletterhalle in Villach (2010). Weiterführende Links: www.wissounig.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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