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Das Potenzial von Architektur als Mittel zur Stärkung kulturellen und individuellen Selbstvertrauens, als Mittel zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft und des ökologischen Gleichgewichts. – Dies zu ergründen und zu nutzen bildet die Motivation für meine Arbeit. Seit meinem freiwilligen sozialen Jahr in Bangladesch 1997 bin ich in die Entwicklungsarbeit der ländlichen Region des Landes involviert. Dabei interessiert mich besonders die Frage, wie globale Herausforderungen (lokale Identität, brain-drain, regionale Wirtschaftskreisläufe etc.) aus einem anderen kulturellen Blickwinkel heraus gelöst werden. Jede Kultur hat wertvolle Potenziale; in der Verknüpfung der jeweiligen Potenziale liegt die vielleicht größte Entwicklungschance für weltweite Aufgaben. – Als Architektin liegt mir die Schönheit am Herzen, Schönheit nicht als reine Formfrage verstanden, sondern im Sinne des Einklangs von Form und Raum mit dem Ort, dem Material und dem Menschen. Aus der Auseinandersetzung mit dem Leben in Bangladesh entstand 2004 an der Kunstuniversität Linz (Meisterklasse Prof. Roland Gnaiger) die Diplomarbeit "School handmade in Bangladesch". Im Jahr 2005 wurde für METI (Modern Education and Training Institute) gemeinsam mit dem Berliner Architekten Eike Roswag das Kernstück der Diplomarbeit, ein Schulgebäude aus Lehm und Bambus, in Bangladesch fertig gestellt. Die Realisierung des Projektes erfolgte mit einem Team aus lokalen Tagelöhnern, Handwerkern und StudentInnen aus Deutschland und Österreich. Das Ziel von METI ist "Lernen mit Freude". Individuelle Fähigkeiten werden gefördert, ein unterschiedliches Arbeitstempo und Interesse der SchülerInnen in einer freien Lernform respektiert. Die Architektur spiegelt dieses Prinzip in dem Angebot atmosphärisch unterschiedlicher Räume mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten wider – beispielsweise Höhlen in dicke Lehmwände eingegraben zum Zurückziehen oder luftige Weite im Obergeschoß zum Herumtollen. A.H.
"All too often, aspirations towards modernity in developing countries have malign economic and cultural effects where construction is concerned. Traditional materials and techniques are abandoned in favour of the import of expensive and sometimes energy-inefficient materials and products, benefiting only manufacturers in more advanced economies. The outcome can at worst be the imposition of alien buildings, forms and materials which don’t last long and are difficult to maintain. Their only merit is to look new for a time. By contrast, this joyful project, in a poor rural area of Bangladesh (said to be the world’s most densely populated country), shows that new and refreshing local identity can be achieved by exploiting the immediate and the readily available (...)." Paul Finch, Architectural Review Anna Heringer, geb. 1977 in Rosenheim. Architekturstudium an der Kunstuniversität Linz, derzeit Dissertationsstudium an der TU München. Vorträge im In- und Ausland, Lehrauftrag an der Kunstuniversität Linz. Beteiligung am Aufbau von "BASEhabitat – building in developing countries". Aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit für den Verein Shanti tätig. Auslandsaufenthalte in Bangladesch, zuletzt Arbeit an einer Berufsschule und einem Wohnbauprojekt, verbunden mit einem Workshop für StudentInnen aus Österreich und Bangladesch. Auszeichnungen für die "Handmade School": Schütte-Lihotzky Stipendium (2005), Architekturpreis der Diözese OÖ (2005), AR Emerging Architecture Award (2006), Archiprix-Hunter Douglas Award (2007), Int. Bamboo Design Competition (2007), Kenneth Brown Asia Pacific Culture and Architecture Design Award (2007), Aga Khan Award for Architecture (2007). Weiterführende Links: www.meti-school.de www.basehabitat.ufg.ac.at |
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