Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 4. März 2006. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner"    Freitag, 3. März 2006. 15.30 bis 18.00 Uhr.
Projekt Praterstraße 1 - Zufälle und gezielte Absichten
 
Architektur ist die Kunst, Beschränkungen zu überwinden, Widersprüche dichterisch auszudrücken, einen anderen Blick auf Banalitäten und Trivialitäten zu werfen, um diese hervorzuheben. Architektur ist die Möglichkeit, in einer Stadt, die durch ihre Geschichte gekennzeichnet ist, die Spiele fortzusetzen, welche andere vor einigen Jahren oder Jahrzehnten begonnen haben. Architektur ist ein kunstvolles Zusammenspiel von Zufällen und Absichten … Architektur ist die Möglichkeit, etwas zu verändern, den Sinn der Umstände zu vertiefen oder umzugestalten … Architektur lässt Erscheinungen entstehen.

Das alles ist Architektur auch in Wien. Doch ihre Resonanz ist dort genauso amüsant wie gefährlich… so dermaßen groß ist die Versuchung der Erfindungen und der Verfall der Eleganz. Erstaunt werden Sie feststellen, dass aus unvermuteten bebaubaren Prismen Flächen geworden sind, welche Schnittpunkte gebildet haben. Eine dieser Flächen hat sich unter der magnetischen Anziehung von Hans Hollein geneigt, eine weitere hat sich dazu entschieden, die Stadt mit verstohlenen Bildern an der Decke zu erhellen. Stellen Sie sich vor, dass andere Flächen von tausenden Linien mit veränderlichen Orientierungen und Reflexionen zum Vibrieren gebracht werden, dass das Grau von Zeit zu Zeit mit grauen Vierecken auf grauem Untergrund verschmilzt. In diesem Fall ist nichts normaler, als dass eine schräge Dachfläche so schraffiert ist, dass ein unregelmäßiges, dicht gedrängtes Raster aus Parallelogrammen und Rauten entsteht, dass die Nordfläche gesprenkeltes Glas abwandelt, um ihre Transparenz zum Ausdruck zu bringen, während die Westflächen sich in schwarzen Variationen verstecken, um ihre Schatten hervorzuheben. An der Grenze zum Himmel schwebt eine Fläche, um erscheinende und verschwindende Antlitze zu enthüllen, ein Wachrufen zahlreicher Antlitze, welche immer mit der Tiefe der Bilder dieser Stadt verbunden sein werden.
J. N.

Jean Nouvel, born 1945 in Fumel, France. Heads his own architectural practice since 1970.

Awards (selection): Gold Medal of the French Academy of Architecture, Royal Gold Medal of the Royal Institute of British Architects, Aga Khan Prize for the Arab World Institute, honorary fellowships in the AIA, France’s National Grand Prize for Architecture, Italy’s Borromini Prize for the Lucerne Culture and Congress Center (2001), Japan’s Praemium Imperial Career Prize (2001), Wolf Prize (2005).

Completed buildings (selection): the Arab World Institute in Paris, the Lyon Opera House, the Cartier Foundation in Paris, the Galeries Lafayette department store in Berlin, the Lucerne Culture and Congress Center, the Tours Conference Center, the Hotel in Lucerne, the Andel Office Building in Prague, the Nantes Justice Center, the Dentsu Tower in Tokyo, the Museum of Archaeology in Périgueux, the Technology Center in Wismar, the Agbar Office Tower in Barcelona, the extension to the Queen Sophia Museum in Madrid.

Projects currently under study or construction: the Richemont Corporation headquarters in Geneva, an apartment building in Soho New York, the Quai Branly Museum of Primal Art in Paris, the Guthrie Theater in Minneapolis, the Symphonic House in Copenhagen, an office building in the City of London, a mixt use building in Vienna, an apartment building in Chelsea New York, the Theater "Archipel" in Perpignan.


Weiterführende Links:
www.jeannouvel.com
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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