Vorträge nonstop im RadioKulturhaus Wien. Samstag, 4. März 2006. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner"    Freitag, 3. März 2006. 15.30 bis 18.00 Uhr.
Hauptwerkstätte MA 48
 
Der anthrazitfarbene Baukörper der neuen Hauptwerkstätte der MA 48 setzt im Umfeld des gründerzeitlichen Betriebsbahnhofs Hernals ein signifikantes städtebauliches und architektonisches Zeichen. Das funktionale Ensemble aus Reparaturwerkstätte samt Bürogeschoss und einer separaten Prüfhalle mit Membranvordach wurde nach Abbruch von drei bestehenden Hallen errichtet.

Die kompakte Präsenz der beiden Baukörper (Stahlrahmenkonstruktion bzw. Stahlbetonbau mit hinterlüfteter Metallvorhangfassade) wird durch die flächenbündigen Fensterbänder und die Bekleidung mit samtig grauen Kupfertitanzinkblechen verstärkt, das geschwungene Panoramafenster im Obergeschoss der Hauptwerkstätte sorgt im Bereich des Speisesaals für Aussichtsreichtum. Das riesige Schaufenster ist bis zur Attikaoberkante hochgezogen – dies ist eine präzise gesetzte "große Geste", die das Gebäude atmosphärisch bereichert. Eingestellte Rolltorboxen durchbrechen die flächenbündige Homogenität der Werkstätte (Hallengrundmaß 50,7 x 20,7 m), in deren Erdgeschoss bis zu 18 MA 48-Fahrzüge zur Reparatur und Reinigung abgestellt werden können. Über einem für Bürozwecke genutzten Zwischengeschoss liegt der Sozialbereich für ca. 150 Bedienstete. Mit Garderoben, Sanitäranlagen, Aufenthaltsraum, einem Bürotrakt und dem erwähnten Panorama-Speisesaal ist hier für das Wohlbefinden der Mitarbeiter gesorgt. Um den Freiraum zwischen Hauptwerkstätte und kleinerer Prüfhalle bzw. der Garageneinfahrt teilweise zu überdecken, wurde ein signifikantes Membrandach entwickelt, das dem gesamten Ensemble eine zusätzliche Leichtigkeit gibt.

Die MA 48 hat mit diesem erbaulichen Ergebnis eines Gutachterverfahrens aus dem Jahr 2000 das Image eines städtischen Dienstleistungsbereichs positiv besetzt – mit vorzeigbarer Betriebsarchitektur, die bildprägend ist und dennoch im besten Sinn sachlich bleibt.
Gabriele Kaiser/Car.

Caramel, Günter Katherl, geb. 1965 in Vöcklabruck (OÖ), Martin Haller, geb. 1966 in Mittelberg, (Vlbg.) und Ulrich Aspetsberger, geb. 1967 in Linz, arbeiten seit 2000 zusammen und realisierten mit ihrem Team bereits Bauvorhaben unterschiedlicher Größenordnung von Vorarlberg bis Wien. Die jüngsten Bauaufträge resultieren aus der laufenden und erfolgreichen Teilnahme an internationalen Wettbewerben.

Projekte in Realisierung: Wifi in Dornbirn (Fertigstellung 2007), Science Park in Linz (Fertigstellung 2008), Betriebsgebäude in Ansfelden (Fertigstellung 2006), Schule in Krems (Fertigstellung 2006).
Außerdem widmet sich das Trio Designstudien und ausgefallenen Einfamilienhausprojekten, Vortragsreihen und Lehrveranstaltungen und realisiert Kunstprojekte, wie beispielsweise eine fernsteuerbare Regenwolke auf der Architekturbiennale in Venedig.


Weiterführende Links:
www.caramel.at
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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