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Ablinger, Vedral & Partner Hermann Czech AllesWirdGut | feld72 Brandlhuber+ Lechner Lechner Dorner\Matt Bernardo Bader Daniel Fügenschuh HALLE 1 Rainer Köberl Caramel Architekten Dominique Perrault soma polar÷ TURN ON PARTNER |
In den knapp zehn Jahren seines Bestehens hat das im Salzburger Pongau beheimatete Büro LP architektur ein vielfältiges Oeuvre geschaffen. Der Durchbruch gelang Tom Lechner 2006 mit dem emblemhaften Österreich-Haus für die Olympischen Winterspiele in Turin, in dem er Tradition mit Modernität und Mobilität verband. Mehrmals hat er seither österreichische Architekturpreise erhalten, und seine Bauten finden sich längst auch außerhalb der Region. Einfamilienhaus Trattner-Scharfetter Das Grundstück grenzt direkt an die Retentionsfläche der Enns an. Tom Lechner nutzt die vorgeschriebene Geländeaufschüttung – rund eineinhalb Meter – für den Erdkollektoreinbau. Zudem erschließt er mit einer zentralen Stiege die beiden Baukörper für Arbeit und Wohnen. Wände, Decken und Dach – meist aus vorgefertigtem Brettschichtholz – formen den räumlichen Fluss, der großzügige (Spiel-)Räume ermöglicht. Nina Trattner und Gerhard Scharfetter leisteten fast ein Fünftel der Baustellenarbeit; sie veredelten – baubiologisch ausgeklügelt – Rohbau wie (Einbau-)Möbel und gerbten die sägeraue Lärchen-Fassade. Geistliches Zentrum Der baukulturelle Anspruch im Bauamt der Diözese Salzburg stieg in den letzten Jahren merklich. Ein Beispiel dafür ist der geladene Wettbewerb für ein neues Geistliches Zentrum für Embach, den Tom Lechner für sich entscheiden konnte. Ein rund 200 Jahre alter denkmalgeschützter Stall mit einem Obergeschoss in Blockbauweise hatte für die kleine, hoch über dem Salzachtal gelegene Gemeinde einen Multifunktions- sowie einen Bet- bzw. Meditationsraum aufzunehmen. Nach außen tritt der Ausbau kaum in Erscheinung. Den größten Eingriff bildet das horizontale Schlitzfenster im Sockel. Es gibt dem im Erdgeschoss implantierten Meditationsraum eine besondere Lichtstimmung. Lehmstampfwände sowie Boden und Wände aus hellem Fichtenholz prägen zudem seine introvertierte Atmosphäre. Auch die Raumhülle des Multifunktionsraums darüber wurde mit diesem lichten Holz ausgekleidet. Sein großer Platzbedarf drängte die Struktur des ursprünglichen Blockbaus stark zurück. Der Raum partizipiert mit einer großen Glaswand am neuen Erschließungsbereich. Hier können die haptischen Qualitäten der originalen Strickkonstruktion mit dem Treppenelement aus rohem Schwarzblech ungleich schlüssiger in Dialog treten. Der thermisch unaufgerüstete Bereich des ehemaligen Stalls bewahrt seinen Außenbezug durch die kleinen Schlitze mit besonderem Lichteinfall. Österreich-Haus für die Olympischen Spiele in Turin 2006 Das ÖOC beauftragte den Bau eines Österreich-Hauses für die Olympischen Spiele in Turin/Sestriere 2006. Das Komitee wollte den Athleten, Betreuern, Medien, Sponsoren und Fans neben einer Kommunikationsplattform und Visitenkarte Österreichs ein „kleines Stück Heimat“ bieten. Tom Lechner meisterte diesen Spagat mit einer zeitgemäßen Interpretation der alpinen Bautradition. Zum einprägsamen Olympia-Logo wurde die verglaste Stirnseite dieser sattelbedachten "Urhütte" aus vorgefertigtem Brettschichtholz: Ihre Hülle zeichnet – spiralförmig gerollt – die räumliche Struktur nach: ebenerdig Terrasse und "Open house", darüber, räumlich verbunden, der VIP- und Medienbereich. Der konstruktive Holzbau bietet attraktive Ausblicke; heimische Materialien wie Lärchenschindeln, Stein und Loden knüpfen an die Tradition an. In vier Tagen war das Haus 2006 in Italien montiert worden; nach den Olympischen Spielen wurde es abgebaut und neben der Sprungschanze in Bischofshofen auf einem sehr grob gestalteten Sockel abgestellt. (Nachnutzung: Tourismusverband Bischofshofen, Paul-Ausserleitner-Schanze) N.M. Tom Lechner, geb. 1970 in Altenmarkt im Pongau. Architekturstudium an der TU Graz; Mitarbeiter in diversen Architekturbüros (Berlin, Salzburg). 2000 Gründung von LP architektur. Erst Partnerschaft mit A. Pedevilla; seit 2002 alleiniger Inhaber. Realisierte Projekte (Auswahl): Tischlerei Reiter in Altenmarkt (2000), Bürogebäude Alpine Bahnbau in Traun (2000), Energietechnik Kramer in Wagrain (2001), Bürogebäude Spiluttini in St. Johann (2004), Österreich-Haus in Turin (2006), Gusswerk in Salzburg (2007), Bürogebäude Peneder Basis in Atzbach (2010). Aktuelle Projekte (Auswahl): Bürogebäude Maschinenring in St. Johann, Straßenmeisterei-Zentrale in Flachgau, BWT-Bürogebäude in Mondsee. Auszeichnungen (Auswahl): Salzburger Landesenergiepreis (2002), Großer Österreichischer Solararchitekturpreis (2003), Förderpreis Landesregierung Salzburg (2006), Holzbaupreis Salzburg (2007/2003), "Das beste Haus 2011/2007" – Bundesland Salzburg, Österreichischer Bauherrenpreis der ZV (2008), Auszeichnung best architects (2009/2012). Weiterführende Links: www.lparchitektur.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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