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Hermann Czech AllesWirdGut | feld72 Brandlhuber+ Lechner Lechner Dorner\Matt LP architektur Bernardo Bader Daniel Fügenschuh HALLE 1 Rainer Köberl Caramel Architekten Dominique Perrault soma polar÷ TURN ON PARTNER |
Die beiden Holzhäuser liegen am Westrand Wiens, noch in der Stadt, aber schon am Übergang zum Wienerwald. Die Grundstücke liegen hangabwärts zur Straße; beiden gemeinsam ist die freie Aussicht nach Süden über das Wiental. Im ersten wohne und arbeite ich mit Renate Vedral seit 2002, das zweite ist für freundliche Nachbarn gerade in Bau. In der Gegenüberstellung der Häuser zeigt sich die Entwicklung des Holzbaus im letzten Jahrzehnt und was wir dazugelernt haben – welche Erfahrungen und Fehler gemacht wurden. Um die Privatsphäre im Haus mit unserer Wohnung zu schützen, gibt es keine interne Treppe zum Büro. Die Wiener Baubestimmungen vor 10 Jahren reduzierten den Spielraum bei der Materialwahl auf die "nicht brennbare" Stahlbetontrenndecke. Die oberen zwei Geschosse mit dem Atelier sind in Holzbauweise gebaut, die tragenden Teile aus schichtverleimten Lärchenträgern und -stützen, die Außenhaut ebenfalls aus Lärche. Experimentelles Bauen birgt meist Risken, die beim eigenen Haus leichter in Kauf genommen werden können; sanfte Klimatisierung und Holzbaudetails zielten auf hohen Nutzen und Installationsflexibilität insbesondere im Atelier; die Dielenböden beinhalten Heizung, Strom- und IT-Arbeitsplatzversorgung. Unter den Hangterrassen und dem Schwimmteich liegt die Frischluftzuleitung. Die sommerliche Frischluftkühlung gewährleistet gemeinsam mit der automatisierten Gebäudebeschattung das Funktionieren des Hauses trotz leichter Bauweise. Wir messen in sommerlichen Hitzeperioden – z.B. bei 35° Tageshöchsttemperatur – im Büro am Nachmittag als Höchstwert 26°. Beim neuen Haus werden die Feuermauer und der Keller in Stahlbetonbauweise, der Rest als Holzbau errichtet; Wasser-Glykol-Erdregister werden zur sommerlichen Kühlung (bzw. winterlichen Vorwärmung) der Frischluft eingesetzt. Die Geschossdecken sind aus 22 cm dicken Brettsperrholzplatten, ebenso die Dächer und tragenden Innenwände. An der Südfront dominiert Glas: Fenster, thermische Solarkollektoren und PV-Kollektoren. Die Außenhaut der übrigen Holzfassaden ist aus thermobehandelter Esche. Die Detailplanung bewegt sich im Spannungsfeld "große Süd- und Eckverglasungen versus Maximierung des Vorfertigungsgrades". H.A. Herbert Ablinger, geb. 1957 in Salzburg. Nach der Matura Studium von Bauingenieurwesen und Architektur an der TU Wien. Neben den Studien Arbeit bei Architekt Sepp Stein, dabei insbesondere erste Kontakte zum Bauen im Bestand. Gegen Ende der Studien gemeinsame Arbeit mit Renate Vedral, beginnend mit einer Forschungsarbeit über Holzhäuser in Österreich. 1993–1994 Vorstandsmitglied "Neues Leben". Seit 2009 Mitglied des NÖ Gestaltungsbeirates Niederösterreich. Seit 2010 Vorsitzender der Architekten in der Kammer für Wien, Niederösterreich, Burgenland. Renate Vedral, geb. 1959 in Wien. Nach der Matura Flöten-Studium am Konservatorium der Stadt Wien und Architektur-Studium an der TU Wien. Diplom bei Architekt Hans Puchhammer; seit 1985 selbstständige Arbeiten mit Herbert Ablinger. 1992–1998 Univ.-Assistentin am Institut für Hochbau und Entwerfen der TU Wien. 1997 NLP-Master. Lehraufträge an der TU-Wien. Gerlinde Pöttinger, geb. 1966 in Ostermiething, Oberösterreich. Nach der Matura Studium der Architektur an der TU Wien und der Sommerakademie Salzburg. Seit 1999 Partnerin bei Ablinger, Vedral & Partner. Ablinger, Vedral & Partner ging 1995 aus dem 1992 gegründeten Architekturbüro von Herbert Ablinger und Renate Vedral hervor. Büropartnerin ist Gerlinde Pöttinger. Realisierte Projekte (Auswahl): Wohnbau Jettmargasse in Wien (1994), Wohnbau Ferdinand Frey Weg in Wien (1995), Wohnbau Handelskai in Wien (2005), Generalsanierung ehem. Palais Palffy in Wien (2007), Fahrradgarage Kennedybrücke in Wien (2010). Aktuelle Projekte (Auswahl): Betreutes Wohnen St. Pölten, Eingangsbereich Silberkammer in Wien, Adaptierung Leopoldtrakt/Hofburg in Wien, Haus am Hang II in Wien, Wohnbau Mannswörth. Auszeichnungen (Auswahl): 1. Preis Förderungspreis Holzbau (1985), Pilgrampreis, Anerkennung(1995), 1. Preis Niederösterreichischer Holzbaupreis Kategorie Wohnbau (2000), 1. Preis Niederösterreichischer Holzbaupreis Kategorie funktionelle Bauten (2000), 1. Preis Wienwood Kategorie Wohnbau (2005), Salzburger Holzbaupreis, Anerkennung (2007), Österreichischer Baupreis, Nominierung (2009), Salzburger Holzbaupreis, Anerkennung (2011). Weiterführende Links: www.a-v.at Projektliste in der nextroom architektur datenbank |
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