Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 12. März 2011. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 11. März 2011. 13.00 bis 19.00 Uhr.
Beiträge österreichischer ArchitektInnen zur Baukultur
 
Der Diskurs über das nationale und EU-weite Wettbewerbswesen ist ein Dauerbrenner. Anlässlich der letzten Mitgliederumfrage der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten investieren österreichische Architekturbüros einen unbezahlten Aufwand von 83 Millionen Euro jährlich in Wettbewerbe. Mit diesem Kurzreferat möchten wir beispielhaft auf die positiven Erfolge und Beiträge österreichischer ArchitektInnen im In- und Ausland hinweisen.

Die Berufsvertretung ist seit Jahren bemüht, die Rahmenbedingungen für das Wettbewerbswesen in Österreich zu verbessern. Die EU-Mitgliedschaft Österreichs führte 2006 zu einem neuen Bundesvergabegesetz, das erhebliche Veränderungen für weite Teile des Wettbewerbswesens zur Folge hatte. Unter Berücksichtigung dieser neuen Grundlagen wurde die alte Wettbewerbsordnung von den Gremien der Berufsvertretung überarbeitet und im Juni 2010 als WSA / WOA (Wettbewerbsstandard Architektur / Wettbewerbsordnung Architektur) veröffentlicht.

Anlässlich eines Pressegespräches wurde im Mai 2007 das für die Berufsgruppe wichtige Internetportal www.architekturwettbewerb.at vorgestellt. Es bietet sowohl eine notwendige Plattform als Überblick für das Wettbewerbsgeschehen in Österreich als auch eine statistische Auswertungsgrundlage. Mit dieser offiziellen Anlaufstelle für österreichische ArchitektInnen und BauplanerInnen erwartet sich die Berufsvertretung mehr Transparenz bei Wettbewerbsverfahren und der Vergabe von Bauaufträgen.

Eines der wichtigsten Ziele des Internetportals ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz der Wettbewerbsverfahren bei PlanerInnen, AuftraggeberInnen, EntscheidungsträgerInnen und nicht zuletzt auch bei der Bevölkerung zu fördern. Gerade in einer Zeit, in der der Preis oft als oberstes Kriterium von Planungsentscheidungen gesetzt wird, will die Interessenvertretung bewusst die Grundsätze und den ideellen Mehrwert von Planungswettbewerben propagieren, weil die Wahrung zeitgemäßer Qualitätsmerkmale der Baukultur sogar ökonomisch argumentierbar ist. Gute Bauten sind langfristig für ein Gemeinwesen preiswerter als schlechte. Im öffentlichen Interesse sollte außerdem die beste Planungslösung stets mit den Gewinnern der Verfahren verwirklicht werden.

In diesem Sinne zeigen wir eine kleine Auswahl aktueller Wettbewerbserfolge österreichischer ArchitektInnen, die auf nationaler und internationaler Ebene zu einem hohen Realisierungsniveau beitragen und somit den gesellschaftlichen Diskurs über eine angemessene, europaweite Baukultur vorantreiben.
W.St.

Georg Pendl, selbständiger Architekt seit 1986. 2003 Gründung von pendlarchitects. Tätig im Wohnbau, Gewerbe- und Industriebau und in der Denkmalsanierung. Jurytätigkeit, Publikationen in in- und ausländischen Magazinen, Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Vorstand der Architekturtage seit 2001. Vorstandsmitglied AUT (Architektur und Tirol). Vorstandsmitglied ACE (Architects’ Council of Europe) 2004/05, 2007/08, 2010/11. Chairman workgroup architectural competitions im ACE seit 2006. Präsident der Bundeskammer der Architekten und Ingenieure seit 2006.

Realisierte Projekte (Auswahl): 6-mal M-Preis in Tirol (1996–2004), Wohnprojekt "Wohnen und Arbeiten" am Weyrerareal in Innsbruck (2007).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Soziale Wohnbauten "Glashütte" und "Untere Lend" in Hall in Tirol (2011), "Untere Lend II" (2014) in Hall in Tirol.

Walter Stelzhammer, geb. 1950 in Vöcklabruck, Oberösterreich. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Prof. E. A. Plischke und Prof. Gustav Peichl. Seit 1980 freischaffender Architekt in Wien. Seit 1982 Lehraufträge an der TU Wien. 2004–2008 Lektorat für Architektur an der FH Wien. Gastprofessuren an der Akademie der bildenden Künste Wien 2009 und der TU Wien 2010. Seit 2003 Vorsitzender des Vereins "Ernst Anton Plischke Gesellschaft". Seit 2010 Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, NÖ und Burgenland.

Realisierte Projekte (Auswahl):Wohnhaus Brünnlbadgasse in Wien (2000), Wohnhausanlage Adalbert-Stifter-Straße in Wien (2002), Wohn-Durch-Haus Columbusgasse/Senefeldergasse in Wien (2003), Fachmarkt MegaBaumax in Wien (2004), Wohnhäuser Lewischgasse in Langenlois, Niederösterreich (2007), Wohnhausanlage Orasteig in Wien (2009), Wohnhausanlage Wilhelm-Kaserne in Wien (2009).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Generalsanierung und Neubauten der Wohnhausanlagen "Stadt des Kindes" in Wien mit Architekt Peter Weber, Wohnhäuser Mariannengasse/Höfergasse in Wien, Wohnhausanlage Ödenburgerstraße in Wien, Wohnhausanlage Kaiser-Ebersdorfer-Straße in Wien, Wohnhausanlage Grieskai in Graz.

Auszeichnungen (Auswahl): Österreichischer Förderungspreis für bildende Kunst/Architektur für "Haus am Wasser" (1978), 3 Stadterneuerungspreise (1984, 1989, 1996), Adolf Loos Medaille (1992, 1996), Otto Wagner Städtebaumedaille (1996, 1998), Preis der Stadt Wien für Architektur (2004), Österreichischer Baupreis (2009), Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Architektur (2010).


Weiterführende Links:
www.arching.at/baik
www.pendlarchitects.at
www.architekt-stelzhammer.at
Projektliste zu pendlarchitects in der nextroom architektur datenbank
Projektliste zu Walter Stelzhammer in der nextroom architektur datenbank

   
top