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Seit 1997 entwickeln Lehrer und Architekten im "Arbeitskreis Architektur und Schule Salzburg" an der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Konzepte zur Architekturvermittlung an Schulen und für die Lehrerfortbildung. Im Rahmen der Projektreihe "RaumGestalten", bei der verschiedene Institutionen zusammenwirken, fand von November 2002 bis Februar 2003 ein Workshop zum Thema "RaumBewegung" statt. Vier festgefügte Wände mit einem festen Dach suggerieren ein Gefühl der Sicherheit und bilden die übliche Vorstellung, was ein "ordentliches" Haus ausmacht. Räume ohne starre Grenzen, auf Veränderung angelegt, stellen dagegen überkommene Vorstellungen in Frage. Der Workshop sollte die Schüler einer 6. Klasse im Gymnasium dazu anregen, im experimentellen Sinn kreativ zu werden und phantasievolle Räume zu erfinden: Räume in Bewegung, auf Schienen, auf drehbaren Rampen; Räume, die auf und ab fahren, die im Raum pendeln, bei denen aus der Veränderung der Positionen neue Bezüge entstehen und die sich übereinander türmen; wo verschiebbare Elemente zu einer Durchdringung von außen und innen führen. Zu Beginn bildete eine Styrodurplatte die Basis, um darauf mit Stäben und Karton eine experimentelle Konstruktion zu errichten. In einem zweiten Schritt bot ein langer Streifen aus Wellkarton die Herausforderung, eine Raumschachtel zu formen. Wand, Decke und Boden mussten definiert werden. Der Raum konnte durch Schiebe-, Dreh- und Teilelemente sowie Ausfahr- und Einzugsmechanismen strukturiert sein. In der Folge bauten die Schüler ihre Modelle. Die Ergebnisse zeigen nun ein buntes Spektrum und reichen von der konventionellen Schachtel über skulpturale Raumobjekte bis zu komplexen mechanischen Strukturen. Schülermeinungen: Bei diesem Projekt ist mit bewusst geworden, dass - die Raumgestaltungen in unserer Zeit noch lange nicht ausgereizt sind. - Architektur mehr ist als nur Häuser bauen. - man überall Räume sehen kann. Ich kann nun bei Gebäuden auch neue Sachverhalte erkennen bzw. Gründe für die Anordnung von Teilen besser nachvollziehen. Meiner Vorstellung von Raum/Zeit/Architektur haben sich neue Türen geöffnet. W.R. Bernhard Capek und Christof Peter sind Schüler am Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare Salzburg. Wolfgang Richter, geb. 1953. 1972-1980 Studium der Germanistik, der Geschichte und der Bildnerischen Erziehung in Salzburg. Seit 1972 Ausstellungen, seit 1976 Lehrer und seit 1981 freier Mitarbeiter bei den "Salzburger Nachrichten" (Kunstkritik). Literarische und kunstbezogene Veröffentlichungen. 1983-2002 Lehrbeauftragter an der Universität Mozarteum. Christian Schmirl, geb. 1957 in Linz, Studium der Architektur an der TU Innsbruck. Seit 1991 selbstständiger Architekt. 1992-98 projektbezogene Arbeitsgemeinschaft mit Fritz Lorenz. 1997 Gründungsmitglied des Arbeitskreises "Architektur und Schule". Weiterführende Links: www.kunstnetzwerk.at/2000/A_und_S |
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