Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 12. März 2011. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 11. März 2011. 13.00 bis 19.00 Uhr.
Krankenpflegeschule im KFJ Spital
 
Die neue Schule liegt an der Triester Straße in Wien-Favoriten, eine der meistbefahrenen Straßen der Stadt. Dahinter liegen die Pavillons des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, ein stadträumlicher Typus des 19. Jahrhunderts mit großzügigen Grünräumen, Parkflächen und intensiven Außenbezügen der einzelnen Gebäude.

Der Bau ist in konsequenten Längsschichten organisiert. Alle Lehrräume sind zur ruhigen Parkseite des Spitals orientiert, die Neben- und Pausenräume sind in locker angeordneten Raumfiguren zum Straßenraum hin situiert. Eine glatte, 120 Meter lange Glashaut wirkt als gebäudeintegriertes Schallschutzelement. Davor wurden großkronige Bäume gesetzt, die als außen liegender Sonnenschutz dieser Fassade dienen.

Durch die gegebene Geländemodellierung und die entsprechende Anordnung des Baus gibt es zwei gleichwertige Erdgeschosse. Die Erschließung nimmt auf diese komplexe innenräumliche Disposition Bezug: Das Gebäude wird von der zentralen Eingangshalle aus auf einer Zwischenhöhe betreten; geneigte Ebenen und Rampen ermöglichen die Erschließung des oberen und unteren Erdgeschosses.

Zentrales Element ist die lineare Kastenwand zwischen den Unterrichtsräumen und den Erschließungs- und Kommunikationsräumen. Sie dient als Stauraum sowie als Raumtrennwand, die mit Unter- und Oberlicht zusätzliches Sonnenlicht in die Unterrichtsräume bringt. Im alltäglichen Betrieb ist das Schulgebäude ein zusammenhängendes, offenes Raumvolumen, das einer differenzierten Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern Platz gibt.

Die viergeschossige offene Halle wird durch ein intelligentes Brandschutzkonzept mit selbstschließenden Brandschutzschiebetoren und einer – mittels Computersimulation entwickelten – Brandentrauchung über das Dach ermöglicht.

Im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit sorgt ein technisch avanciertes Lüftungssystem in jeder Klasse für CO2-entlastete Luft über die gesamte Unterrichtsdauer. Eine Wärmerückgewinnungsanlage nutzt die im gesamten Gebäude bereitgestellte Wärmeenergie und die entstehende Abwärme der Schüler. Eine wesentliche Reduktion des Heizwärmebedarfs kann so erzielt werden.
l.w.

Susanna Wagner, geb. 1966 in Wien. Studium an der Technischen Universität Wien. Seit 2007 Mitglied des Gestaltungsbeirates Niederösterreich.

Andreas Lichtblau, geb. 1961 in Wien. Studium an der Technischen Universität Wien und Graz. 1990–1994 Assistent an der Technischen Universität Graz, Institut für Gebäudelehre und Wohnbau.

1997 Bürogründung lichtblau.wagner architekten.

Realisierte Projekte (Auswahl): Solar.Dach in Wien (1997), Büro.Möbel in Gleisdorf (1998), Fachhochschule IMC in Krems (2001), Pfarrzentrum in Podersdorf (2002), Dom in Eisenstadt (2003), Klangforum.Haus in Wien (2004), Hang.Haus in Hintersdorf (2009), Wohnbau Attemsgasse in Wien (2009), Krankenpflegeschule im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien (2010), Hof.Haus in Gleisdorf (2010).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Wohnbau Attemsgasse in Wien (2011), Wohnbau Schönbrunner Straße in Wien (2011).

Auszeichnungen (Auswahl): Architekturpreise des Landes Steiermark (1998), Architekturpreise des Landes Burgenland (2004), Piranesi Award, Nominierung (2010), Mies van der Rohe Award, Nominierung (2003 und 2011)


Weiterführende Links:
www.lichtblauwagner.com
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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