Vorträge nonstop. ORF RadioKulturhaus Wien. Samstag, 6. März 2010. 13.00 bis 22.00 Uhr.
"Turn On Partner". TU Wien | Kuppelsaal. Freitag, 5. März 2010. 13.30 bis 19.00 Uhr.
Hotels Schwarzer Adler – Arlmont
Wozu Architektur im Tourismus?
 
Kitzbühel und St. Anton am Arlberg wandten sich schon vor dem 2. Weltkrieg dem Tourismus zu, während der Massentourismus in Tirol erst nach 1945 von zahlreichen "Fitzcarraldos der Alpen" aus dem kargen Boden gestampft wurde. St. Anton mutierte in der Zwischenkriegszeit von der Alm- und Eisenbahner-Kolonie zum Hort der Pioniere des Schisports und stolperte durch die WM 2001 mehr zufällig als freiwillig in die Rolle eines Vorreiters für zeitrichtige Architektur im Tourismus. Der mit den bereits bekannten Bauten für die WM beschrittene Weg wird mit den Liftstationen von Georg Driendl und auch dem Hotel Arlmont der tatanka ideenvertriebsgmbh fortgesetzt.

Von Kritikern der Neuorientierung war 2001 immer wieder zu hören: "In Kitzbühel wäre so etwas nicht möglich!" Doch wir wussten es besser: Zeitgleich und unabhängig vom Hotel Anton begannen wir unsere Arbeit am Schwarzen Adler in Kitzbühel. Auch dort fand sich ein Bauherr, der die Zeichen der Zeit erkannte und sich der Architektur bedienen wollte, um neue Wege zu beschreiten.

Das Black Spa musste, in fast aussichtsloser nördlicher Lage, unter dem Bestand des typischen "Tiroler" Hotels Schwarzer Adler Platz finden. Um ein exklusives und luxuriöses Umfeld zu erzeugen, wurden ausschließlich Materialien verwendet, die sich auch in einem MPREIS-Lebensmittelmarkt dieser Zeit finden. Die genauso paradoxe wie logische Ergänzung des Black Spa ist das Freibad auf dem Dach mit Luxussuiten direkt unter dem Schwimmbecken, eine Vision unseres Bauherrn, der wir anfangs nur sehr zögerlich folgten, die aber mit dem Staatspreis für Tourismus belohnt wurde.

Ich möchte entlang unserer bisherigen Arbeit im Tourismus und anhand der aktuellen Projekte der tatanka ideenvertriebsgmbh meine Sicht der Aufgaben darstellen, die sich der Architektur im Tourismus stellen; und ich bin überzeugt, dass, wenn die Hoteliers erkennen, was Architektur im Tourismus wirklich leisten kann, wir Architekten ein Kapazitätsproblem bekommen werden.
W.P.

Wolfgang Pöschl, geb. 1952. Kindheit in Telfs/Tirol mit viel Mutterliebe, Wald und Freiheit. Werkschulheim Felbertal, Tischler(meister). 1970–1980 Architekturstudium in Innsbruck. Seit 1985 (modell)bauender Architekt.

Joseph Bleser, geb. 1969 in Luxemburg. Handwerkerschule Arts et Metier in Luxemburg. 1992–1998 Architekturstudium in Innsbruck.

Thomas Thum, geb. 1973 in Innsbruck. Kindheit im Rheinland. 1995–1999 Architekturstudium in Erfurt.

2001 Gründung der tatanka ideenvertriebsgmbh.

Realisierte Projekte (Auswahl): Black Spa im Hotel Schwarzer Adler, Kitzbühel (2001), MPREIS an der Sill, MPREIS Wörgl-Ost, MPREIS St. Johann-Bärnstetten, MPREIS Götzens (2001–2006), Sporthaus Okay, Innsbruck (2004), 10 Einfamilienhäuser in Tirol und Luxemburg (2001–2008), Werkstättengebäude für Binderholz, Fügen (2007), Betriebsgebäude Elektro Stockmeyer, Telfs (2007), Umbau Schmitt & Lair, Innsbruck (2007), Freischwimmbad auf dem Dach des Hotels Schwarzer Adler in Kitzbühel (2008), Hotel Arlmont in St. Anton (2009).

Aktuelle Projekte (Auswahl): Transformation der Swarovski Optik in Absam und weitere Einfamilienhäuser in Tirol und Luxemburg (2007–2010).


Weiterführender Link:
Projektliste in der nextroom architektur datenbank

   
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